Wir haben den 11. September überlebt
Sonntag, 25. September 2011, 02:05
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Sie sind mutiger geworden, spiritueller, patriotischer und stärker. Ein Porträt über Menschen, für die der 11. September zum Schicksalstag wurde.Wie viel lieber spräche Pater Kevin Madigan nicht über jenen Todestag. Sondern von dem neuen Leben, das sein Viertel in Tribeca durchblutet, von der ersten Kommunion in 50 Jahren und den Kinderkreidezeichnungen auf der Straße. Heute leben 60.000 Menschen hier, schwärmt er in atemloser Begeisterung, drei Mal so viele wie vor „9/11“, als abends und an den Wochenenden die Straßen um St. Peter’s geisterhaft verlassen lagen. Mit den Familien kam Lebenslust und Glaube zurück. Der Pater jubiliert.Fast müssen wir ihn ermahnen, auf den Tag zu sprechen zu kommen, als St. Peter’s, gegründet 1795 und die älteste katholische Gemeinde der Stadt wie des Staates New York, ein Feldhospital wurde. Und ein Leichenschauhaus. Die Kirche an der Ecke Barclay und Church Street lag keine Minute Fußweg zu den Türmen des World Trade Center. Es langweilt Madigan, immer wieder dieselbe Geschichte zu erzählen. Er spricht hastig, ungeduldig. Umso gefangener und ergriffener sind über die vergangenen zehn Jahre seine Zuhörer.Ein Flugzeugrad stürzte durch die KirchendeckePater Madigan, damals 55 Jahre alt, hatte die Messe gelesen und Beichten abgenommen, als das erste Flugzeug einschlug. Er lief auf die Straße und starrte ungläubig empor wie alle anderen. Er begriff rasch, dass er gebraucht würde für Beistand und Sterbesakramente. Und er erinnert sich, dass er den Blick abwandte, als die ersten Verzweifelten aus den Türmen sprangen.Eine Wasserflasche zerplatzte wie ein Geschoss an der Mauer neben ihm, ein Rad vom Fahrwerk eines Jets schlug fauchend ins Dach von St. Peter’s, als das zweite Flugzeug aufprallte und Feuer und Trümmer und Tod spie. Er erinnert sich an einen Regen aus Papieren und Fotos, Bankdokumente und Familienbilder gingen auf die erstarrte Menge nieder.Als der erste Turm unter dem entsetzlichen Stöhnen des Stahls zusammensackte, rannte Pater Madigan in einen U-Bahn-Eingang, viele folgten ihm. Es dauerte Stunden, bis er zurückkehren konnte. Er fand 30 Leichname auf dem Boden seiner Kirche. Fassungslose Überlebende und Helfer versuchten einander zu trösten. Er habe keine Antwort auf die Frage „Wo war Gott an ,9/11′?“, sagt Pater Madigan. Viele stellen sie – ihm und sich selbst. Er wisse nur, dass Gott da war, als in den Tagen und Wochen danach die New Yorker eine Mitleidensfähigkeit und Güte zeigten, die sie nie in sich erahnt hatten.Ground Zero ist kein FriedhofHat er je in seiner Gemeinde Menschen von einer „Strafe Gottes“ reden hören, für die Hoffahrt und Verderbtheit der modernen Welt? Nein, schnaubt Madigan, niemals. Es wäre auch gotteslästernder Unsinn. „Das war ein mörderisches Menschenwerk.“ Er lässt Religion nicht gelten als veredelndes Motiv für den Mord, nicht bei den Opfern oder den Tätern. Er weigert sich auch, Ground Zero einen „geheiligten Grund“ zu nennen und zum Friedhof zu weihen.In den ersten Tagen seien sie alle durch die braune Asche auf den Straßen gelaufen, ahnend, dass sie auch durch ein Krematorium schritten. Doch könne man so nicht leben, und es sei auch nicht recht, Ground Zero als Massengrab zu sehen. Überhaupt: „Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, wenn ich es sage: Aber es hat schlimmere Katastrophen in der Geschichte der Menschheit gegeben, weit schlimmere. Nur weil Milliarden Menschen die Bilder von ,9/11′ sahen, ist es nicht in Ordnung, das Verbrechen in seinem Schrecken über alle anderen zu stellen.“Ende Mai habe er in Portugal einen Vortrag über „9/11“ gehalten, und er habe seine Zuhörer daran erinnert, dass bei dem Erdbeben von Lissabon 1755 ein Großteil der Bevölkerung starb.Pater Madigan ist ein politischer Mann, und er ist zornig darüber, dass sein Land, wie er meint, falsche Lehren aus den Anschlägen gezogen hat: „Wir leben mit permanenten Kriegen, und wir fühlen uns immer bedrohter und unsicherer. Wir ziehen die Schuhe aus am Flughafen, in der U-Bahn starren wir auf die Plakate, die uns zur Wachsamkeit ermahnen, die New Yorker fühlen sich heute gefeit gegen Straßenkriminalität, aber vom Terror bedroht.“Und dann fragten sich die Leute immer noch allen Ernstes, warum Amerika in der Welt bei manchen zu verhasst sei. Die wenigsten Amerikaner hätten verstanden, was wirklich hinter dem Hass und dem Terror stecke, sie hätten es nie wissen wollen, fürchte er.Von Trauer und GlaubenDarüber kann man sicher streiten. Nicht zu bestreiten ist Pater Madigans Leidenschaft als Priester und Seelsorger, es gibt nichts, was ihm für seine Gemeinde zu schwer wäre. Wenn er am zehnten Jahrestag predigt (der Erzbischof wird nach St. Peter’s kommen; vielleicht auch Präsident Obama), mag er daran erinnern, dass Menschen aus 84 Ländern in den Türmen und den Flugzeugen starben, nicht nur Amerikaner.Er weiß es noch nicht. Es könnte auch sein, dass er abermals verkündet, was für ihn die einzige frohe Botschaft jenes entsetzlichen Tages ist: „Kein Anruf, kein letzter Gruß, den Todgeweihte aus den Türmen ihren Lieben auf Band sprachen, war hasserfüllt, kein einziger verlangte Rache. Alle sprachen nur davon, wie sehr sie liebten und geliebt wurden, und dass man sie nicht vergessen möge.“Es scheint, als hätten diese Botschaften dem Gottesmann Kevin Madigan den Glauben an die Menschen zurückgegeben und noch gestärkt. „Als die Türme vor unseren Augen zu Staub zerfielen“, predigte der Pater im September 2002, am ersten Jahrestag der Anschläge, „da sahen wir einander an und erkannten, wo unsere wahre Kraft und wahre Macht liegt.“ Man wünschte, es gelte auch noch 2011.Lee Ielpis Vorfahren mögen Polizisten in Palermo oder Anwälte in Rom gewesen sein – er aber widmete sein Leben der New Yorker Feuerwehr. Und er opferte ihr seinen Erstgeborenen. Jonathan Ielpi war 29 Jahre alt, als er am 11. September 2001 mit seinen Kameraden in die brennenden Türme des World Trade Center stürmte. Neun Monate lang suchte sein Vater auf Ground Zero nach Jonathan und anderen; jeden Morgen traf sich Lee mit anderen Vätern auf dem Trümmerfeld. Lange nachdem er aufgegeben hatte, erhielt er den Anruf: „Lee, wir haben Jonathan gefunden.“ Sie begruben, was von ihm übrig war.Bis heute sind 1125 Menschen, die an „9/11“ starben, spurlos verschwunden. Kein Zahn, kein Staub, so schrecklich es ist, kein erlösender Todesbeweis. Lee verlor Jon und 90 Männer, die er Freunde nannte. Es bleiben ihm drei erwachsene Kinder; auch Brandan, der jüngste Sohn, ist Feuerwehrmann. „Ich habe inbrünstig gehasst, wie viele andere. Aber es war mir immer tröstlich“, sagt Ielpi, „dass Jonathan starb, während er tat, was er zu tun liebte.“Der Erzieher von Ground ZeroIelpi wollte und musste leben, er gab sein Gesicht und seine Kraft den Hinterbliebenen: September 11th Families Association. Sein Name wird ständig und hochachtungsvoll genannt, wenn man mit Angehörigen spricht. Lee hat sich nicht gedrängt nach dem Funktionärsamt, „ich ginge viel lieber mit meiner Familie fischen, jagen, bergwandern. Und bald, wenn meine Mission hier erfüllt ist, werde ich nur noch das tun.“Der Tod Jonathans zerriss ihm das Herz. Linderung versprach allein die Mission, anderen mit zerrissenen Herzen zu helfen und zu einem Erzieher und Prediger der Lehren von „9/11“ zu werden. Ielpis Antwort war Tribute WTC, die erste, provisorische Gedenkstätte mit den Geschichten, Bildern, Helden- und Verzweiflungstaten jenes Tages.Zeitzeugen führen durch das Loch im Herzen StadtDie Walking Tours, geführt von Zeitzeugen, die Angehörige verloren haben oder den Türmen entkommen sind, begannen 2006. Bis heute kamen 2,3 Millionen Besucher. „Sie sollen es verstehen. Aufklärung ist der Schlüssel, nur mit ihm können wir sicherstellen, dass der Tod der 2749 Ermordeten in New York nicht umsonst war.“ Ielpi hat alle Zahlen quälend genau im Kopf: „1365 starben über der Aufprallzone im North Tower, 595 im South Tower; sie hatten nie eine Chance.““Wussten Sie, dass nur 174 (vollständige) Leichname gefunden wurden?“ Die anderen Angehörigen mussten ein Stückchen Haut beisetzen, einen Finger. „19 979 menschliche Überreste, die genug DNS für eine Identifizierung hergaben, wurden auf Ground Zero gefunden.“Ielpi erzählt von der Qual von Hinterbliebenen, die 15 oder 20 Mal wegen immer neuer Funde angerufen werden. Die gerichtsmedizinische Identifizierung wird noch Jahre, vielleicht Jahrzehnte dauern. Angehörige können nach dem ersten Fund wählen, ob sie danach nie mehr informiert werden wollen. Oder nur, wenn alle Teile erfasst wurden. „Ich kenne eine Frau, die eines Tages den Anruf erhielt: ‚Wir haben ihren Mann identifiziert.‘- ‚Was haben Sie gefunden?‘, fragte sie. – ‚Sein Herz, Madam, wir haben sein Herz gefunden.'“Kaum Wissen über „9/11″Wenige können so überzeugend für die Mehrheit der Angehörigen sprechen wie Ielpi. Eine kleine Gruppe, erzählt er, sei zornig und verbittert: Weil ihnen alles zu lange dauerte, Museum, Entschädigung, Wiederbebauung. Zu viel politische Eitelkeiten und kalte Geschäftsinteressen waren im Spiel. Ielpi klagt nicht; Tribute WTC lebt und wird sich in die große Gedenkstätte einfügen. Er hat getan, was er konnte, und tut es weiter.Nur eins bringt ihn in Rage: wenn „9/11“ vergessen oder, „aus politischer Korrektheit gegenüber Muslimen“, nicht gelehrt wird. „Ich habe von einer 15-Jährigen gehört, die in Tribute plötzlich ausrief: ‚Ich hatte geglaubt, das war 1911.‘ Eine andere fragte, wer eigentlich dieser Osama Bin Laden sei.“In keinem US-Bundesstaat zähle „9/11“ zum Pflicht-Lehrplan für Grund- und Mittelschulen – allein die Lehrer würden entscheiden, ob der Stoff interessant sei. „Man muss sich das vorstellen: Nicht einmal in New York müssen die Kids lernen, was geschah. Aus Feigheit und Furcht, jemandem zu nahe zu treten, wenn wir daran erinnern, dass jeder der Attentäter den Namen Allahs im Mund führte, als er mordete.““Ich hasse es, mich zu erinnern“Ielpi ist kein Kreuzzügler, der pauschal den Islam für terroristisch hält. Er will nichts Tendenziöseres als die Wahrheit über die Anschläge und die Hintergründe. Er habe mit Senatoren und Ministern den Skandal immer wieder angesprochen. Alle stimmten ihm zu, keiner machte ihm Hoffnung, dass Amerikas Schulen die Wahrheit über „9/11“ verbreiten dürften und müssten. Zu heikel, heißt es: „Worauf warten wir“, ruft Ielpi aufgebracht aus, „auf eine schmutzige Bombe?“Wie geht es Jonathans Familie, zumal den Söhnen Austin (heute 13) und Andrew (heute 20)? „Nicht so gut“, sagt der Vater und Großvater. „Andrew ist in Schwierigkeiten geraten; weiter will ich dazu nichts sagen.“ Das Schlimme für die Hinterbliebenen von „9/11“ sei, dass sie nie vergessen könnten. Es vergehe kein Tag, ohne dass an das Datum erinnert werde. „Und ich hasse es, mich zu erinnern“, sagt Lee Ielpi, „gleichgültig, ob an Gutes oder Schlechtes. Ich wünschte, es gäbe eine Pille, die alle Erinnerung löschte.“Bonnie McEneaney weiß, was wir denken: Dass sie, respektvoll gesagt, nicht ganz richtig ist im Kopf. Sie verargt es niemandem. Das denken alle ihre Gesprächspartner, die gewöhnlich nicht an Séancen teilnehmen oder sonst mit dem Jenseits im Gespräch sind. „Ich war auch immer skeptisch“, beteuert sie. Ihr Buch „Botschaften – Zeichen, Besuche und Vorahnungen von geliebten Menschen, die wir an ,9/11′ verloren“ liegt auf dem Tisch.Um uns herum reden und lachen Menschen im dicht besetzten Tea Room des „Walldorf Astoria“ in Manhattan. Ahnten sie, was McEneaney uns erzählt, was sie und andere „9/11“-Angehörige erlebt haben, sie würden aus Entsetzen und Pietät flüstern. Oder einfach zuhören.“Ich wünschte, er wäre auf der Stelle tot gewesen“Eamon McEneaney arbeitete im 105. Stockwerk des Nordturms bei Cantor Fitzgerald. Und er ahnte, dass er durch einen Terroranschlag sterben würde, davon ist seine Witwe überzeugt. Schon weil er den ersten Anschlag 1993 auf das World Trade Center überlebt hatte; damals hatte er 60 Kollegen durch das Treppenhaus in Sicherheit geleitet.In den Tagen vor dem 11. September, so erinnert sich Bonnie McEneaney, sprach Eamon davon, dass er die Belegschaft diesmal aufs Dach führen würde: Sie fürchtet, dass er es versucht hat; die Türen zum Dach waren verschlossen. „Ich wünschte, er wäre auf der Stelle tot gewesen, aber ich glaube es nicht.“Sie hat zu Eamon aufgeschaut. Er war stark, ein Athlet und Leader. Seine Kinder Brandon (damals 12), Ginnie (8) und die Zwillinge Kevin und Kyle (6) verehrten ihren Vater, sagt Bonnie McEneaney. Als er von Todesahnungen sprach, glaubte sie, er sei depressiv; als er Schwindelanfälle hatte, hielt sie ihn für überarbeitet. In ihrem letzten Gespräch am Sonntag, den 9. September, während der Premiere der Kriegsfilmserie „Band of Brothers“ von Steven Spielberg habe Eamon den Todesmut der jungen Fallschirmspringer am D-Day über der Normandie plötzlich ominös kommentiert: „Sie müssen solche Angst gehabt haben“, sagte er. Dann, nach einer Pause: „Aber ich will, dass du weißt: Ich bin bereit.“Lange, verzweifelte Tage konnte die Familie nicht fassen, dass Eamon tot war. Sie forschten in Krankenhäusern, bei Freunden, bei Notdiensten. Einmal entfuhr Bonnie McEneaney vor ihrer Haustür der Schrei: „Eamon, zeig uns, wo du bist, ich ertrage es nicht länger!“ Es sei völlig windstill gewesen, sagt sie.Dann sei eine Böe in einen Baum gefahren, weiter zum nächsten getanzt, habe mit ihrem Kleid gespielt und sei jäh erstorben. „Ich wandte mich um, ging hinein und eröffnete meiner Familie: ‚Hört auf, nach ihm zu forschen; er ist tot, ich weiß es.'“Niemand habe ihre Gewissheit angezweifelt. Lange fand sich keine Spur von ihm. Im Februar 2002 habe ihr Eamon ein zweites Zeichen gesandt: einen weißen Reiher, wie ihn ihr Mann von Urlauben bei ihren Eltern in Florida liebte, auf dem Friedhof im Schnee, nahe seines Grabes. Es war der Tag, an dem der Leichenbeschauer sie anrief: „Mrs. Eneaney, wir haben ihren Mann gefunden.“Zeichen aus dem JenseitsEs ist fast unmöglich, einer Witwe in die Augen zu sehen und ihr zu gestehen, dass man Mühe hat, ihr ihre Geschichte zu glauben. Wir haben es nicht vermocht. Zumal die Geschichte ihres Buchs „Messages“ erst dann begann. Bonnie McEneaney war tapfer, im Dezember 2001 kehrte sie zurück in ihren Job: Sie war Vizepräsidentin von Mastercard in Westchester (New York) und blieb es bis 2006. Über die Jahre hielt sie Kontakt mit anderen „9/11“-Angehörigen. Und als sie einmal ihre Scham überwunden hatte, von Eamons Lebenszeichen aus dem Totenreich zu sprechen, fand sie heraus, dass sie nicht allein war.Im Gegenteil. Sie berichteten von sonderbaren Notizen, die nach „9/11“ auftauchten und sich nur als Todesahnungen interpretieren ließen. Münzen tauchten an den seltsamsten Orten auf; in Teekannen oder, wie eines Tages bei ihr, in der Speisekarte eines Restaurant. Es war ein Penny, geprägt im Jahr 1944: „Das Jahr der Invasion, wie in ‚Band of Brothers‘.“Erst als sie genug „Beweise“ gesammelt hatte, machte sie sich an das Buch. Es verkauft sich gut, bei Amazon bekommt es zum Teil begeisterte Leserkritiken. Kein Zweifel, Bonnie McEneaney leistet Lebenshilfe mit ihrem Leid und ihrem Glauben an eine übernatürliche Welt: „Alle Zeichen sind positiv, freundlich, tröstlich. Nie habe ich gehört, dass sie Schrecken, Zorn oder Hass verbreiten.“Vor dem zehnten Jahrestag hat Bonnie McEneaney Angst. „Die Leute verstehen nicht, warum wir nicht endlich darüber hinwegkommen. Die haben keine Ahnung.“ Wie solle man denn je etwas überwinden oder wenigstens verdrängen, das täglich in den Nachrichten vorkomme? Besonders für die Kinder sei es hart.Auf der anderen Seite hätten ihr die Monate nach „9/11“ neuen Glauben an die Stärke des menschlichen Geistes gegeben. „Amerika ist und bleibt die Nation aus allen Nationalitäten, die sich durch ihre Freiheit definiert. Und wenn Amerika aufgerufen ist, sie zu verteidigen, ist auf uns Verlass.“Gary Marlon Suson ist der jüngste unserer „9/11“-Zeugen und der am tiefsten zerrissene. Seine Arbeit am Ground Zero, sieben Monate als einziger offizieller Fotograf der New Yorker Feuerwehr, hat ihm Ruhm gebracht und beinahe den finanziellen und gesundheitlichen Ruin. Suson (34) setzte sich freiwillig den Dämpfen, Stäuben und dem Trauma aus, um die Öffnung und Säuberung eines Massengrabs zu dokumentieren.Er nahm Kredite auf, litt schwer am „WTC Cough“, dem asthmaartigen Reizhusten der Arbeiter. Sein Fotoband „Requiem – Images of Ground Zero“ (2002) wurde ein Klassiker der „9/11“-Exegese. Susons Ein-Zimmer-Museum, „Ground Zero Museum Workshop“ versammelt 100 Bilder, Artefakte und von Suson gesprochene Erläuterungen vom Band zum „großartigsten kleinen Museum New Yorks“.Stolz und zufrieden könnte er sein. Wäre da nicht die Erinnerung an seinen Prozess, mit dem er sich gegen Verleumdung und Rufschädigung wehren musste: Als sie über ihn sagten, er sei ein habgieriger Schwindler, ein Leichenfledderer und ein Dieb.Die Leute haben genug von „9/11″Alles begann mit dem (über manche Zufälle an ihn ergangenen) Auftrag, die Bergungsarbeiten an Ground Zero zu dokumentieren. Ein einflussreicher Feuerwehrhauptmann namens Rudy Sanfilippo stellte drei Bedingungen: kein Gehalt, kein Verkauf von Bildern während der Arbeiten, keine Aufnahmen von Leichenteilen. Niemand zwang Suson, sich darauf einzulassen und sich so hoch zu verschulden, dass man ihm dreimal in den sieben Monaten den Strom abstellte.Die 55.000 Dollar Honorar von seinem Verlag deckten zunächst seine Unkosten. Dann kam der Husten, dann kamen Symptome der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Es ging ihm schlecht. Dass drei Museen es ablehnten, seine Sammlung von Ground Zero zu kaufen, machte es nicht besser.Die Leute hätten genug von „9/11“, erhielt er zur Antwort, sie wollten es nicht mehr sehen. Suson sagt, ein Besuch im Anne-Frank-Museum in Amsterdam habe alles geändert. „Wenn Millionen Besucher zu diesem kleinen Raum pilgern, können Sie auch in mein Loft kommen, um die Bilder und die Sammlung meiner Fundstücke zu sehen.“15 Minuten RuhmDer Workshop öffnete im August 2005 und bekam exzellente Kritiken. Suson genoss gerade seine 15 Minuten Ruhm, als in der „New York Post“ die Artikelserie einer berüchtigten Klatschreporterin erschien, in der ihm Etikettenschwindel, Korruption und die Ausbeutung von Opfern vorgeworfen wurde. Folgt man Suson, wurde er Opfer einer Intrige, die Steve Cassidy, Nachfolger und Feind Sanfilippos, angezettelt hatte. Er habe sich den Zugang zu Ground Zero erschlichen, hieß es, und habe sich an Spendengeldern bereichert, nie sei er offiziell ausgewählt worden. Dass andere Funktionäre unter Eid für ihn bürgten, half gegen den Rufmord wenig.Er verklagte Rupert Murdochs „New York Post“, der Prozess zog sich Jahre hin. Nach Susons Darstellung wurden alle Lügen und Verleumdungen offenbart; zu Schadensersatz reichte es nicht, weil der Reporterin kein „böswilliger Vorsatz“ nachzuweisen war. Er habe eine Menge bitterer Lektionen aus der Affäre gezogen, sagt Suson, unter anderem: „Wir dokumentieren jede unserer Spenden an karitative Organisationen (wie etwa den Hinterbliebenenfonds der New Yorker Feuerwehr) schriftlich und auf Twitter und Facebook. Wir reden über unsere guten Taten, auch wenn ich das früher schrecklich fand – in Notwehr.““American Brother“Es hat Zeiten gegeben in Susons Leben, als er nichts mit sich anzufangen wusste und Monate und Jahre vergeudete. Seine Mutter rettete ihn. So berichtet er es, und es kommen ihm die Tränen – sie starb im Januar dieses Jahres. Als der begabte Fotograf, als Teenager schon mit diversen Auszeichnungen bedacht, die Lust am Fotografieren verlor, ließ sie es nicht gelten. Sie kaufte ihm eine teure Kamera, „und ohne diese Kamera hätte ich die Bilder auf Ground Zero nie machen können“.Seiner Mutter zuliebe, die aus Chicago zur Eröffnung des Museum-Workshops kam, brach Suson sein Gelübde, nie mehr Ground Zero zu besuchen. Ob sein Workshop nach Eröffnung des großen Memorial-Museums an Ground Zero fortbestehen wird, weiß Gary Suson noch nicht. „Wir sind ein kleiner Fisch, sie sind der Wal.“ Vielleicht gibt es Interesse an seiner Sammlung, Gespräche laufen. Er hätte nichts dagegen, zum Theater zurückzukehren. Er hat ein Zwei-Personen-Stück geschrieben, „American Brother“, das an einer Off-Broadway-Bühne in Arbeit ist. Der Held ist ein New Yorker Feuerwehrmann an „9/11″.Ich habe Präsidenten getroffen, die englische Queen, fabelhafte Menschen, und ich bin dankbar dafür“, sagt Virginia „Ginny“ Bauer. „Aber würde ich auf alles verzichten, könnte ich meinen Ehemann zurückhaben.“ Als wir sie im August 2002 zum ersten Mal trafen, war sie die prominenteste Sprecherin der „9/11“-Frauen. In Fernsehinterviews, in Magazinen, in Gremien mit Politikern, sogar auf einem Frontbesuch im Irak mit Hollywood-Stars machte Bauer (damals 45) eine fabelhafte Figur. Viele bewunderten ihre Haltung, von manchen dummen Frauen wurde sie beneidet. Die Leichtigkeit, mit der sie in die Rolle der politischen Witwe und Anwältin wuchs, erregte Misstrauen. Auch ihr eigenes: Sie zog sich zurück, als andere übernehmen konnten: „Ich wollte nicht ewig Ginny Bauer, die ,9/11′-Witwe sein.“Es musste gehandelt werdenNiemand kann bestreiten, dass sie Ende Dezember 2001 einen glänzenden Sieg für alle Angehörigen errang, als ihre Forderung einer Steuerrückerstattung für die Jahre 2000 und 2001 durch den Kongress gebracht wurde. Bauer begriff früher als andere, dass sie handeln mussten, bevor das Mitleid ihrer Mitmenschen wie der Politik nachlassen würde. Ihr Mann David, leitender Manager bei dem Finanzdienstleister Cantor Fitzgerald, der drei Viertel der Belegschaft, 700 Angestellte verlor, wäre stolz auf sie gewesen. „Ich denke noch immer jeden Tag an ihn und vermisse ihn sehr.“ So sehr, vermutet sie, wie ihre Kinder David (26), Stephen (24) und Tochter Jackie (20). „Aber sie waren es, die mich gedrängt haben, wieder zu heiraten.“Im Oktober 2007 – Bauer muss einen Moment nachdenken, um das auf das Datum zu kommen – heiratete sie „einen wundervollen Mann und netten Kerl“, Donald Steckroth, Richter an einem Bundesgericht. „Natürlich ist es nicht dasselbe wie damals.“ Ihr David betete sie an. Sie hatten einander gekannt, seit sie elf Jahre alt gewesen waren; 22 Jahre waren sie verheiratet. Er war ein ehemaliger Football-Profi gewesen, noch am letzten Wochenende seines Lebens nahm er an einem Triathlon teil.Der kleinste gemeinsame NennerBauer wollte kein Mitleid, sondern Gerechtigkeit. Ihr Mann hatte glänzend verdient; sie sah nicht ein, dass jeder mit derselben Summe entschädigt werden sollte. Wie konnten im Tod Menschen gleichgemacht werden, die im Leben nicht mehr teilten als den Arbeitsplatz World Trade Center? Bauer wehrte sich (vergeblich) dagegen, als im staatlichen Entschädigungsgesetz für die Hinterbliebenen Lebensversicherungen verrechnet wurden. Von Neidern wurde sie als „Money Girl“ geschmäht. Vor die Wahl gestellt, über Jahre privat zu prozessieren oder die Entschädigung der Regierung anzunehmen, entschied sie sich letztlich „für den Spatz in der Hand“.Als sie sich zurückzog, aber unbedingt wieder arbeiten wollte, halfen ihre politischen Verbindungen. Bauer wurde Chefin der staatlichen Lotterie von New Jersey, diente vier Jahre lang als Wirtschaftsministerin. Zu ihren prestigereichsten Aufsichtsratsposten zählt ihre Arbeit in der Port Authority of New York and New Jersey, die die Brücken, Tunnel, Flughäfen der beiden Staaten kontrolliert – und auch das Gelände des World Trade Center.Diese Funktionen bilden ihren „Regierungshut“, ihr Geld verdient sie als Vorstandsvorsitzende des Unternehmens GTBM, das Patente an elektronisch lesbaren Sicherheitsausweisen hält. „Von der Technik verstehe ich nicht viel“, gesteht Bauer, „man schätzt es dort, dass ich viele Leute kenne und Türen öffnen kann.“In ihrem vornehmen Viertel in Red Bank in New Jersey pflegen Frauen nicht zu arbeiten. Der hinreißende Blick aus ihrem Wohnzimmerfenster über den Fluss Navesink fällt auf das Multimillionenanwesen des Rockstars Jon Bon Jovi am anderen Ufer. Der neue US-Botschafter in Berlin, Philip Murphy, war ein Nachbar und ist ein enger Freund.Der Tag der alle gleich machteOhne für einen Augenblick zu vergessen, was ihr geraubt wurde, hat Bauer nach „9/11“ weitergekämpft und sich weiterentwickelt. Die Opferrolle, in der manche sich veredelt fühlen und so aufgehoben, dass sie in ihr verharren, lag ihr nie. Sie hat Ungeduld mit ihrer Trauer erlebt: „Bald wollte niemand mehr hören: ‚Ach, ich fühle mich einsam, und mein Leben stinkt mir‘; ich bemerkte es rasch und sagte nur noch, dass es mir großartig gehe.“ Auch andere Hinterbliebene berichten von dem grotesken Phänomen, dass jeder, dem sie ihr Schicksal zu erkennen geben, sofort seine eigene „9/11“-Story erzählte, als habe jeder an jenem Tag dasselbe erlitten.Bauer ist politischer geworden, skeptischer, nicht weniger patriotisch: „Ich glaube noch immer, dass ich im großartigsten Land der Erde lebe.“ Doch die Welt sei viel härter geworden, auch Bauer. Als sie vom Tod Osama Bin Ladens erfuhr, war sie glücklich. „Ich hatte die Gelegenheit, Präsident Obama dafür zu danken. Ich gab ihm einen dicken Kuss auf die Wange und sagte zu ihm: ‚Bitte, Mister President, geben Sie ihn den Navy Seals weiter.'“



Röslers hübscher Florettstoß gegen Kanzlerin Merkel
Sonntag, 25. September 2011, 01:59
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Noch hält eine Mehrheit in Union und FDP den Euro-Rettungsschirm für wichtig und richtig. Doch selbst im Kabinett Merkel gibt es deutliche Absatzbewegungen.Da ist also der Deutsche, der eine Pleite Griechenlands ins Spiel gebracht hat. Rund 50 Journalisten drängeln sich im italienischen Wirtschaftsministerium vor dem Saal, in dem Philipp Rösler gleich eine Pressekonferenz geben wird.Seit seinem Gastbeitrag bei „Welt Online“ ist der deutsche Wirtschaftsminister auch in Italien ein viel beachteter Besucher. Was Rösler mit seinen Aussagen über die Staatsinsolvenz bezweckt habe, will eine TV-Korrespondentin von Sky News Italia von den mitgereisten deutschen Journalisten wissen. „Und Merkel sauer?“, fragt sie. „Schäuble auch sauer?“Das kann man wohl sagen, aber wird hier nicht zum Thema. „Ich bin dankbar für die Diskussion“, sagt Rösler zum Griechenlandstreit in der Koalition. Der wird in Italien, das ebenfalls mit einer Schuldenkrise kämpft, genau registriert.Lesen Sie auch: Dobrindt wirft Linkspartei schäbige Haltung zum Papstbesuch vorNach dem Treffen mit seinem Amtskollegen Paolo Romani sah Rösler keinen Anlass, seine Aussagen zurückzunehmen. „Ich muss das tun, was ich für richtig halte“, sagte er stattdessen.Er habe eine Vision für Europa aufgezeigt. Denn die Menschen wollten zu Recht wissen, wohin es in Zukunft mit der Währungsunion gehe. Das ist offenbar Röslers Verteidigungslinie: Er spricht nur aus, was sich ohnehin alle denken.Denken lassen, denken dürfen und selber denken steht derzeit an der Spree hoch im Kurs, auch bei Angela Merkels Vertrauten. „Das schöne Lied ,Die Gedanken sind frei’ zeigt schon, dass es nirgends auf der Welt Denkverbote geben kann“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert auf eine Journalistenfrage zu Philipp Röslers abweichender Position im Streit über Griechenland.Merkel selbst, fügte Seibert hinzu, habe das Lied kürzlich am Mauerdenkmal in Berlin mitgesungen. „Rösler war bei dem Termin nicht dabei. Aber er kennt das Lied mit Sicherheit – und glaubt auch daran.“Gleich drei Minister haben sich diese Freiheit genommen – FDP-Chef und Wirtschaftsminister Philipp Rösler, Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (ebenfalls FDP) sowie Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Sie haben – Rösler bei „Welt Online“, Leutheusser in den „Ruhr-Nachrichten“, Ramsauer in der „Zeit“ – der Bundeskanzlerin beim Umgang mit Griechenland offen widersprochen.Am weitesten ging Ramsauer. Er sagte nicht nur, die Verhinderung einer Zahlungsunfähigkeit Griechenlands um jeden Preis heiße, „dass man das Land immer weiter mit frischem Geld versorgen würde, egal, was dort passiert oder eben nicht passiert“.Verhindert Merkel den Bankrott um jeden Preis? Das Parlament, sagte Ramsauer, verliere Kontrollmöglichkeiten. Ramsauer sagte auch, ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone sei kein „Weltuntergang“. Von einem Austritt Griechenlands hatten selbst die FDP-Politiker nicht gesprochen.Die CSU mit ihrer Witterung für Stimmungslagen setzt sich in ihrem Bemühen, die inzwischen wieder recht guten bayerischen Umfragewerte der CSU nicht zu gefährden, am weitesten von Merkel ab. Subtil am kräftigsten aber tritt Philipp Rösler der Kanzlerin in Rom ans Schienbein.Auf die Frage, was er zum Rüffel der Kanzlerin wegen der Insolvenz-Diskussion sage, antwortet der deutsche Wirtschaftsminister: „Ich habe sie so verstanden, dass sie vorsichtig ist mit Äußerungen in der Sache.“ Das war ein hübscher Florettstoß.Denn Merkel hatte natürlich nicht ihre eigenen Einlassungen zum Thema gemeint, sondern die Äußerungen Röslers. Dieser schließt in Rom das Thema Vorsicht in der Sache mit dem freundlichen Satz ab, alles Weitere müsse man die Kanzlerin fragen.Ob nur die Kanzlerin zu antworten befugt sei, darüber gehen die Meinungen freilich inzwischen weit auseinander. Eine stetig wachsende Zahl von Abgeordneten der Regierungsparteien hält das Ja oder Nein zur Erweiterung des Euro-Schutzschirms inzwischen für eine Gewissensfrage.Das sagen sie auch, und diejenigen, die den Kurs Merkels mittragen, registrieren es mit wachsendem Ingrimm. Ruprecht Polenz, der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, sagte „Welt Online“: „Das viele Gerede vor der Entscheidung über den Euro-Rettungsschirm tut der Sache nicht gut – hier geht doch sehr viel durcheinander. Nicht nur die hohen Schulden, die auch mich umtreiben, sind eine Gewissensfrage. Eine Frage des Gewissens ist vielmehr auch, dass wir Europa nicht aufs Spiel setzten wollen und damit alles, was wir in den vergangenen sechzig Jahren erreicht haben.“Die Dimensionen müssten gewahrt bleiben. „Wir machen uns um die Schuldentragfähigkeit von Bremen auch nicht solche Sorgen.“ Aus der Fraktion ist zu hören, dass es zwischen Befürwortern und Gegnern des am 29.September zur Abstimmung kommenden Euro-Schutzschirmgesetzes mitunter zu heftigen Wortwechseln auf halböffentlicher Bühne komme, nämlich in der Fraktionssitzung.Der Beifall derer, die Merkels Kurs tragen, soll vernehmbar stärker sein als der Applaus für die Kritiker. Das lässt sich schwer überprüfen, aber es ist unverkennbar, dass die Nerven angespannt sind. Es gibt Hinweise, denen zufolge die Koalition die sogenannte „Kanzlermehrheit“ bei der Abstimmung nicht mehr anstrebt.Eine Kanzlermehrheit ist die im Grundgesetz vorgeschriebene Mehrheit unter den Mitgliedern des Bundestages zur Wahl eines Bundeskanzlers. Sie umfasst 50 Prozent plus eine Stimme aller in den Bundestag gewählten Abgeordneten – im Gegensatz zur einfachen Mehrheit, die 50 Prozent aller bei der Abstimmung anwesenden Abgeordneten umfasst.Angela Merkel hatte angestrebt, das prestigeträchtige Kanzlerquorum auch tatsächlich zu erreichen, um so ihre Position im europäischen Konzert zu stärken. Derzeit aber sieht es so aus, als habe die Regierungskoalition Probleme, diese Mehrheit für sich zu mobilisieren.Ruprecht Polenz sagt: „Ich gehe von einer breiten Mehrheit bei der Abstimmung aus und denke, wir werden auch die Kanzlermehrheit erreichen.“ Andere äußern sich abseits eines Mikrofons pessimistischer.Philipp Rösler, der die schwelende Debatte mit seinem Beitrag bei „Welt Online“ hat hell auflodern lassen, hält sich in Rom mit Prognosen zurück und möchte lieber über die Lage in Italien sprechen, denn die beurteilt er offenbar besser als diejenige in Griechenland.Bei der Pressekonferenz mit Romani richtete Rösler eine Warnung an die Finanzmärkte: „Einen Angriff auf Italien verstehen wir immer auch als Angriff auf die Euro-Zone insgesamt.“ Da klang der Wirtschaftsminister ganz wie der übrige Chor der Euro-Retter.Italien sei ein großartiges Land, und es habe eine starke Volkswirtschaft. Das werden sie in Rom gerne gehört haben. Immerhin kämpft das Land mit einer Arbeitslosigkeit von knapp neun Prozent und einem Schuldenberg von fast 120 Prozent der Wirtschaftsleistung.Italien hat zwar nicht wie Griechenland, Irland und Portugal direkt Rettungspakete von den Euro-Staaten erhalten. Aber es ist ebenfalls auf Hilfe angewiesen. Die Europäische Zentralbank (EZB) kauft seit Wochen Staatsanleihen am Markt auf, um für Italien die Zinszahlungen einigermaßen erträglich zu halten.Dieser Eingriff ist hoch umstritten. Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat im Gegenzug umfangreiche Sparmaßnahmen zugesagt. Doch es gibt Zweifel, wie ernst er die meint. Immerhin: Das Parlament stimmte dem Sparpaket mit einem Volumen von 45 Milliarden zu, während Rösler mit Romani über die Euro-Krise beriet.Er sei froh, dass die Verabschiedung des Sparpakets gelingen sei, sagte Rösler. „Die hier gezeigte Haushaltsdisziplin ist ein wichtiger Schritt Richtung Stabilitätsunion“, fügte er hinzu. Er habe hohen Respekt davor, dass man dies in Italien innenpolitisch durchgesetzt habe.Rösler war auch aus einem deutschen innenpolitischen Grund erfreut darüber. Stabilitätsunion – diesen Begriff hat Rösler vor einigen Monaten geprägt. Damit will er beschreiben, wofür die FDP in der Europa-Diskussion steht.Und er registriert zufrieden, dass auch die Kanzlerin das Wort mittlerweile gerne nutzt. Seine Gedankenspiele zur geordneten Insolvenz, oder „Resolvenz“, so die nächste Röslersche Wortschöpfung, ist allerdings noch kein gemeinsame Vokabel der schwarz-gelben Koalition geworden.



Warum der Dalai Lama alle für sich einnimmt
Sonntag, 25. September 2011, 01:59
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Streicheln, Witze machen, reden: Der Dalai Lama trifft in Hessen viele Deutsche und begeistert sie. Denn er hat eine ganz besondere Fähigkeit.Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama, ist es gewohnt, dass die Menschen beseelt strahlen, wenn er in ihr Gesicht schaut. Oder anfangen zu weinen. Oder rufen: „Er hat mich berührt.“ Doch nichts von dieser Begeisterung ist in den Gesichtern der Kinder zu lesen, die Seine Heiligkeit, wie er gerufen wird, an diesem Morgen in der Blindenschule in Friedberg trifft.Und so arbeitet es auch in dem spirituellen Führer der Tibeter. Was kann er tun? Janina versucht er mit lustiger Mimik aufzuhellen – dieser 76-jährige Mönch, der immer einen Scherz parat hat und so herzhaft lachen kann. Aber dann erkennt er, dass Janina trotz einer Brille mit dicken Gläsern fast gar nichts sehen kann.Als er erfährt, dass die 19-Jährige weder schreiben, noch lesen, noch sprechen könne, wird sein Gesicht ernst. Er bückt sich zu Marco runter, einem kleinen13-jährigen Jungen mit schwarzen Haar, der im Rollstuhl sitzt. „Er kann auch nicht kommunizieren?“, fragt der Dalai Lama. Der Junge antwortet auf seine Art. Marco schreit laut, was den hohen Besucher verwundert und besorgt dreinschauen lässt. „Hat er Schmerzen?“, fragt er. Nur Jonathan, der seinen Oberkörper vor und zurückwippt, signalisiert mit einem Lächeln, dass er sich freut. Der Dalai Lama reicht ihm die Hand, der Junge lässt sie kurz liegen und zieht sie dann langsam zurück.Später, auf dem Weg zu den gesünderen Kindern der Johann-Peter-Schäfer-Schule, die vorn auf dem Schulhof warten, sagt der Dalai Lama Schulleiter Dieter Bretz: „Ich bin sehr, sehr traurig und berührt.“Der Besuch in der hessischen Blindenschule geht auf eine spontane Idee zurück. Es war im Sommer 2009, als ich den Dalai Lama in seinem Exil im indischen Dharamsala interviewte. Eigentlich ging es um die schwere Finanzkrise, Moral und Ethik in der Wirtschaft. Aber das Gespräch wurde zeitweise sehr persönlich. Wir redeten auch über meinen kranken Sohn Philip, der die Blindenschule besucht.Ich erzählte dem Dalai Lama, wie sehr mir seine Worte und Lehren dabei geholfen hätten, auch durch schwierige Zeiten zu kommen, die Eltern behinderter Kinder zwangsläufig durchleben. Er schloss die Augen. Und sagte dann, dass er beim nächsten Besuch die Blindenschule besuchen werde.Dass es wirklich dazu kommen würde, hatte ich nicht geglaubt. Bis der Europa-Gesandte des Dalai Lama, Tseten Chhoekyapa, sich auf einmal im Frühjahr meldete: „Seine Heiligkeit kann im August kommen.“ Seither ist die Schule mit ihren fast 300 seh- und zum Teil schwerstbehinderten Schülern im Ausnahmezustand. „Wir bekommen auf einmal ganz anderen Zuspruch und Wertschätzung“, sagt Schulleiter Bretz, ein hochgewachsener Mann mit weißem Bart. „Das ist schön. Aber wir haben doch schon vorher gute Arbeit geleistet.“Wenn dieser tibetische Mönch kommt, ist alles anders. Drei Tage begleite ich ihn bei seinem Besuch in Hessen – als Mitglied der Delegation bin ich bei fast immer dabei. Beim Mittagessen im Kloster Seligenstadt mit Landesministern und den Vorsitzenden aller Fraktionen des hessischen Landtags. Bei seinem Auftritt in der Frankfurter Goethe-Universität. Auf Fahrten durch Hessen, in einem der zehn Autos des Konvois, eskortiert von 20 Motorrädern. Es ist ein gigantischer Aufwand für einen Staatsgast, der gar keinen Staat mehr hat.Es ist in manchen Momenten wie beim Auftritt einer beliebten Boygroup. Wie am ersten Tag im Kloster Seligenstadt. Ob Mädchen oder ältere Frauen – sie alle haben sich Stunden zuvor hinter die Absperrungen gedrängt. Als der Dalai Lama vorne vom Beifahrersitz aus der gepanzerten silbernen Limousine steigt, braust Jubel auf. Frauen brechen in Tränen aus, einige zittern am ganzen Leib, nachdem sie dieser eher kleine Mönch mit Watschelgang zärtlich über den Kopf oder die Wange gestrichen hat.Andere Zuhörer, andere Situation: 80 geladene Gäste – Intellektuelle, Schauspieler, Sozialarbeiter – sind am Morgen des zweiten Tages im Nassauer Hof in Wiesbaden zusammen gekommen. Beruhigende Musik, wie in Wellness-Zonen üblich, säuselt durch die Lautsprecher, der Dalai Lama meditiert mit den Gästen. „Denkt an die Menschen, die ihr liebt, schließt sie in euer Herz. Denkt an die hungernden Kinder in Afrika.“ Stille. Nur noch Musik und der Atem des Nachbarn sind zu hören. „Oder denkt an Euro und Dollar!“, sagt Seine Heiligkeit plötzlich und kichert spitzbübig.Das spirituelle Oberhaupt der Tibeter schafft es so gut wie immer, die Menschen für sich zu gewinnen. Er sagt einfache Worte in schlechtem Englisch – sie wirken vielleicht gerade deshalb so nach, weil sie nicht der Feder eines kalkulierten Redenschreibers entsprungen sind und auch keine PR-Maschine dahinter steht. Nie hat er ein Manuskript bei sich, meist redet er spontan, inspiriert durch die Eindrücke, die er gerade aufgenommen hat.Dieser Mönch, der stets eine gelb-violette Kutte, unmodische Schuhe und ein klobiges Brillengestell trägt, verkörpert das, wonach sich viele Menschen in unserer Welt des Konsums und des Scheins sehnen: Echtheit, Bescheidenheit, Ehrlichkeit. Er begrüßt die 20 Motorradfahrer, die ihn eskortieren, jeden einzelnen und stellt sich dann mit ihnen zum Foto auf. Und er verabschiedet sich von jedem Leibwächter, als er nach drei Tagen in den Lufthansa-Flieger nach Indien steigt.Sein Lebensprinzip, das hat er in vielen buddhistischen Vorlesungen gesagt, ist ein Satz des Philosophen Shantideva aus dem 8. Jahrhundert: „Solange der unermessliche Raum Bestand hat und solange noch empfindende Wesen da sind, möge auch ich ausharren, um das Elend der Welt zu verringern.“Ich warte die drei Tage darauf, dass der Dalai Lama irgendwann einmal aus dieser Rolle fällt. Dass er Haltung verliert. Dass er ein anderes Gesicht zeigt. Doch Fehlanzeige: Er hat zwar Formschwankungen, er wird manchmal etwas vehementer wie im Gespräch mit den Exilchinesen – nie aber verliert er die Fassung und seinen Humor, immer geht er geradewegs auf Menschen zu. Was seine Leibwächter an ihre Grenzen bringt: „Das lässt sich nicht mehr kontrollieren“, stöhnt ein Personenschützer, als Ministerpräsident Volker Bouffier gemeinsam mit dem Dalai Lama durch die Wiesbadener Innenstadt marschiert.Ein eingespieltes Team aus drei Mönchen, zwei Sekretären, drei Gesandten und mehreren Leibwächter zusätzlich zu denen, die die hessische Landesregierung stellt, sie alle sorgen dafür, dass der Dalai Lama maximale Wirkung entfalten kann. Und dass er gleichzeitig abgeschirmt wird. Selten war ich einem Menschen physisch so nahe und habe mich gleichzeitig so weit weg gefühlt wie in den ersten zwei Tagen der Reise. Fast nie ist er allein, fast nie spontan ansprechbar.Einmal in seiner gepanzerten Limousine mitfahren? „Nein, geht nicht“, sagt mir der Europa-Gesandte Chhoekyapa kurz und knapp. „Er braucht die Ruhe vor dem nächsten Termin.“ Ein kurzes Interview führen? „Nein, dafür ist keine Zeit.“Ab und zu winkt der Dalai Lama mir zu oder drückt meine Hand, aber er sagt kein Wort. Erst am Tag vor dem Besuch in der Blindenschule, auf dem Flur im Hotel nach der Rede im Hessischen Landtag, nimmt er auf einmal meine Hand, drückt sie und sagt: „Morgen ist Dein Tag.“ Und verschwindet er ohne ein weiteres Wort hinter der Tür von Suite 105 in der ersten Etage, um eine kleine Pause zu machen.Der Dalai Lama konzentriert sich auf die eine Sache, die er gerade tut. Auf nicht weniger. Aber auch nicht mehr. Er lebt, was einfach und einleuchtend klingt, aber sehr schwierig umzusetzen ist. Im Alter von zwei Jahren, 1937, haben ihn tibetische Mönche als die Wiedergeburt des 13. Dalai Lamas identifiziert und in den gigantischen Potala-Palast in der tibetischen Hauptstadt Lhasa gebracht. Seither haben sie ihn geschult, in Meditation, in der buddhistischen Lehre – erst mit Zwang, dann, so ab dem 13. Lebensjahr, wie er selber sagt, zunehmend über die eigene Erkenntnis.Diese Fähigkeit zur Konzentration, zur bedingungslosen Aufmerksamkeit erscheint somit wie angeboren – trotz seiner 76 Jahre. Kommt der Dalai Lama in einen Raum, dann tut er sofort etwas, damit sich die Menschen wohler fühlen. Er streichelt sie, macht einen Witz, hilft. Das ist vermutlich eines der Phänomene, die Menschen an ihm so sehr faszinieren und bewundern: Er ist immer ganz und gar bei ihnen. Wenn sie denn gerade dran sind.Das Pensum ist gigantisch, das er im hohen Rentenalter absolviert. Wie jeden Morgen steht er auch an diesem Dienstag in Wiesbaden um 3.30 Uhr auf, nach acht Stunden Schlaf. „Guter Schlaf – sehr wichtig“, sagt er gern. Dann meditiert er, macht ein wenig Sport, um 5.30 Uhr gibt es Frühstück und er hört sich die Nachrichten auf BBC an. Dann wieder Meditation.Als er um 9.00 Uhr den ersten offiziellen Termin hat, ist es für ihn eigentlich schon Mittag. Formschwankungen sind da unumgänglich, Wiederholungen ebenfalls. Zwei Diskussionsrunden am Morgen, dann der Spaziergang vom Hotel zum Landtag, wo er seine Rede hält. Und schließlich, immer noch in brütender Hitze, eine Ansprache vor 300 Menschen in einer Villa. Und überall stehende Ovationen.Ein tibetischer Mönch, der die ersten 25 Jahre seines Lebens meist isoliert in einem Palast in den tibetischen Bergen verbracht hat, dann ins Exil nach Indien fliehen musste, demonstriert vor einem deutschen Parlament, wie weit der Weg ist, den er gekommen ist: „Die Welt gehört den Menschen und nicht Königen, religiösen Führern oder ähnlichen Machthabern.“Stolz ist er, dass er nach fast 400 Jahren eine alte tibetische Tradition beendet und seine weltliche Macht an einen jungen, von Exiltibetern demokratisch gewählten Regierungschef abgegeben hat. Ja, die Chinesen würden ihn als Dämon bezeichnen: „Aber ich denke, der Dämon hat in Sachen Demokratie mehr geleistet als die chinesische Regierung.“Der frühere Ministerpräsident Roland Koch hat sein Engagement für Tibet einmal so begründet: „Was für eine Botschaft würden wir kommenden Generationen hinterlassen, wenn ausgerechnet dasjenige Volk auf der Strecke bliebe, welches als einziges friedlich geblieben ist?“ Eine Haltung, die heute in Hessen fraktionsübergreifend gilt.Manchmal erscheint aber auch alles zu einfach. Der Besuch in Hessen ist ein Heimspiel für den Dalai Lama, jeder Termin geht so mühelos. Aber es wirkt nur so, wie ich am dritten Tag seiner Reise in Friedberg spüre. Es kostet den Dalai Lama Kraft, sich immer wieder auf die neuen Situationen einzustellen, meist agiert er tatsächlich spontan.Schnell begreift er das weite Spektrum an Behinderungen, die er unter den Kindern in Friedberg antrifft. Und schafft es, in wenigen Minuten viele Menschen anzusprechen, manche zu Tränen zu rühren: „Ich bin besonders beeindruckt und berührt von der Arbeit derjenigen unter euch, die sich um diese Kinder sorgen. Bitte macht weiter mit dieser guten Arbeit“, sagt er. Er habe seinen Geist und seinen Körper ja sehr geschult. „Aber ich weiß nicht, ob meine Kraft reichen würde, das so wie Ihr zu tun.“Dann spricht er die gesünderen Schüler an: „Ihr sollt immer denken: Ich werde es schaffen. Habt Selbstvertrauen. Ihr habt ein kleines Problem mit den Augen – aber gute Lehrer, Freunde, und die moderne Technik. Sagt Euch: ‚Ich kann es’.“Er spendet der Schule 50.000 Euro aus seiner Stiftung. Nach etwas mehr als einer Stunde setzt sich der Konvoi in Bewegung in Richtung Frankfurter Flughafen. Er lässt eine geeinte Schule zurück, gerührte Schüler, Lehrer und Eltern, die noch Jahre von diesem Besuch zehren werden.Doch der Dalai Lama bewegt nicht nur, sondern Erlebtes bewegt auch ihn. „Hatte der kleine Junge mit den schwarzen Haaren Wut? Er hat so laut geschrien“, fragt er auf einmal, als wir im Bus am Frankfurter Flughafen zur VIP-Lounge fahren. „Nein“, sage ich, „das waren epileptische Krämpfe.“ Er wird nachdenklich und in der Lounge angekommen, will er sich ausruhen.Doch 20 Minuten später ist er wieder da und setzt sich. „Im Buddhismus denken wir, dass im früheren Leben eines so kranken Menschen etwas Schlimmes vorgefallen sein muss.“ Das empfinde ich ganz anders, sage ich. Mein kranker Sohn, der sich weder bewegen noch reden könne, sei seelisch viel weiter als ich selbst. Der Dalai Lama wird nachdenklich. Es beginnt ein Dialog über die Kommunikation mit einem schwerstbehinderten Menschen, darüber, was ein Gehirn leisten kann, auch wenn es eigentlich sehr krank ist. Und wie wenig die Medizin wirklich davon verstanden hat, wie das menschliche Gehirn funktioniert.Manchmal schließt der Dalai Lama die Augen, wie er es immer tut, wenn ihn etwas bewegt. Zum Abschied drückt er seine Stirn gegen meine, nimmt mich in den Arm. Und ich weiß, dass ich ihn danach genauso beseelt ansehe, wie viele Menschen, über die ich in den vergangenen Tagen geschmunzelt habe.



EANS-News: centrotherm photovoltaics gelingt Solarzelle mit sensationellen ISE-zertifizierten 20 Prozent Wirkungsgrad
Sonntag, 25. September 2011, 01:57
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Unternehmen
Utl.: • Unternehmen präsentiert Produktneuheiten und Updates entlang der solaren Wertschöpfungskette auf der Photovoltaik-Leitmesse EU PVSEC • Effizienzsteigerung und geringere Betriebskosten stehen bei allen technologischen Entwicklungen im Vordergrund • Kristallisationsöfen-Großauftrag aus Taiwan für centrotherm SiTec
Blaubeuren (euro adhoc) – 30. August 2011 – Die centrotherm photovoltaics AG präsentiert auf der diesjährigen 26th European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition (EU PVSEC: 5. bis 8. September 2011 in Hamburg) Technologie und Anlagen zur Effizienzsteigerung entlang der photovoltaischen Wertschöpfungskette. Angesichts des wettbewerbsintensiven Marktumfelds bei Herstellern von Solarzellen und -modulen besteht ein großer Bedarf an Effizienzsteigerung und geringeren Betriebskosten. Dies ermöglicht der weltweit führende Technologie- und Equipmentanbieter seinen Kunden durch modernste Produktionsanlagen und entsprechende Upgrade-Nachrüstpakete.
Produkt-Update Solarzelle & Modul „Wir sind auf dem Weg zu Zelleffizienzen von 20 Prozent in der industriellen Fertigung. Im Labor haben wir diese magische Schwelle schon erreicht und eine aktuelle ISE-Zertifizierung über sensationelle 20,00 Prozent Wirkungsgrad vorliegen“, freut sich Dr. Peter Fath, Technologievorstand der centrotherm photovoltaics AG. Der Spitzenwert wurde auf Basis der von centrotherm photovoltaics entwickelten centaurus Rückseitentechnologie erzielt. Referenzfläche ist die industrienormierte Wafergröße von 156 mm x 156 mm aus monokristallinem Silizium. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass sich diese exzellenten Werte in die Massenfertigung übertragen lassen“, erklärt Dr. Fath. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg (ISE) ist Europas größtes Solarforschungsinstitut und gilt als die „TÜV“-Institution der Photovoltaikbranche.
Im Bereich Solarzelle & Modul sieht centrotherm photovoltaics ein enormes Potenzial für die beiden Upgrade-Technologien selektiver Emitter und centaurus Rückseite. Bis zu 800 von weltweit insgesamt ungefähr 1000 Produktionslinien für Solarzellen lassen sich kostengünstig und Effizienz steigernd nachrüsten. Aktuell wird bei einem großen chinesischen Staatsunternehmen die centaurus Rückseitentechnologie mit dem Ziel installiert, mehr als 19 Prozent Zellwirkungsgrad in der Massenfertigung zu erreichen.
Produktneuheiten Silizium & Wafer Die centrotherm SiTec, in der die centrotherm photovoltaics-Gruppe ihre Siliziumkompetenz bündelt, stellt im Bereich Polysilicon Power Supply eine neu entwickelte Mittelspannungszündung vor. Dieses Medium Voltage Ignition System (MVI) wurde speziell zum optimierten Produktionsstart der CVD Reaktoren zur Polysiliziumproduktion entwickelt. Im Gegensatz zur klassischen Vorheizertechnologie des CVD Reaktors zündet das MVI die Siliziumstäbe (slim rods) in wesentlich kürzerer Prozesszeit und ermöglicht höhere Produktionskapazitäten und niedrigere Betriebskosten. Weitere Vorteile sind der vollautomatisierte Prozess und die Kontaminationsfreiheit im Vergleich zur Vorgängertechnologie. Alle bereits im Betrieb befindlichen CVD Reaktoren können auf die MVI-Technologie umgerüstet werden.
Mit der Ingot Squaring Anlage und der Brick Cropping Anlage stellt centrotherm SiTec zwei Schlüsselequipments für die integrierte Ingot & Wafer-Fertigung vor. Die automatisierte Ingot Squaring Anlage sägt die multikristallinen Ingots in Bricks. Die Brick Cropping Anlage schneidet diese Bricks präzise auf die entsprechende Länge. Aus diesen Bricks werden später die Wafer hergestellt. Beide Anlagen nutzen die modernste Diamantdrahtsägen-Technologie, die Schnitte mit höchster Präzision bei maximaler Produktivität und optimierten Herstellkosten ermöglicht. Beide Squaring und Cropping Anlagen können auch für das Sägen monokristalliner Ingots und Bricks konfiguriert werden.
Im Vorfeld der EU PVSEC hat die centrotherm SiTec einen Großauftrag aus Taiwan über die Lieferung von Kristallisationsöfen zur Ingotherstellung mit einer Jahreskapazität von rund 140 MWp Jahreskapazität erhalten. Das Auftragsvolumen liegt im einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Die ersten Kristallisationsöfen werden im Oktober ausgeliefert, die letzte Lieferung erfolgt im ersten Quartal 2012.
Produkt-Update Dünnschichtmodul Im Bereich Dünnschichtmodul werden vor allem zwei Nachrichten für positiven Gesprächsstoff sorgen: centrotherm photovoltaics hat die Entwicklung der neuen Selen-Anlagen (Se) der zweiten Generation für die Herstellung von CIGS- Dünnschichtmodulen erfolgreich abgeschlossen. In den Abnahmetests in Blaubeuren haben die Anlagen die geplanten Performanceverbesserungen bei Homogenität und Uptime erzielt bzw. übertroffen. Diese Anlagen werden künftig auch als Einzelequipment zur Fertigung von Dünnschichtmodulen angeboten. Die Se-Anlagen und die Sputteranlagen von centrotherm photovoltaics sind Schlüsselequipment zur Herstellung von Dünnschichtmodulen, die kundenindividuell angepasst werden können.
Die zweite Nachricht stammt aus Fernost: Der Wirkungsgrad der CIGS- Dünnschichtmodule aus der centrotherm photovoltaics Produktionslinie bei Sunshine in Taiwan konnte kontinuierlich in Richtung elf Prozent gesteigert werden. Die Module (1400 x 1100 mm²) können eine Leistung von mehr als 150 Wp erreichen. Bei der centrotherm CIGS-Technologie haben die Entwickler auch besonders auf den Umweltaspekt geachtet: Anstelle des stark toxischen Selenwasserstoffs (H2Se) wird in der Prozessführung das ungefährliche und recyclebare elementare Selen eingesetzt.
Produktneuheit Inspektionssysteme Die GP Solar GmbH, eine hundertprozentige Tochter der centrotherm photovoltaics, nutzt die EU PVSEC, um drei Neuheiten für die Qualitätssicherung von Solarzellen und -modulen zu präsentieren. Mit GP Solar Inspect CHROME kommt eine vollkommen überarbeitete Produktlinie für Inline-Messtechnik auf den Markt, die sich durch zahlreiche Verbesserungen in Hard- und Software auszeichnet. Eine Eigenentwicklung im Bereich der Kameraoptik ermöglicht die spektrale Analyse von Wafern, Zellen und Modulen und damit höchste Messgenauigkeit bei innovativen Prozessen wie selektiver Emitter oder Rückseitenkontaktierung. Die neue Software ermöglicht eine Live-Defektanalyse von bis zu 600 Proben und macht damit kleinste Prozessprobleme sichtbar. Künftig ist die Software auch mit einer chinesischen Benutzeroberfläche ausgestattet.
Der GP TOPO-D .Scan ist eine Weltneuheit: Es handelt sich um ein Inline- Inspektionsgerät für die vollflächige 3D-Messung der Topographie von Wafern und Solarzellen. Die Messung erfolgt ohne Unterbrechung des Produktionsprozesses innerhalb von einer Sekunde. Der GP TF-SENSE .Scan ist ein hochwertiges Inspektionssystem für die 100- prozentige Überprüfung von Dünnschicht-Modulen. Besonderer Clou: Jedes einzelne Substrat kann gemessen werden, ohne den Produktionszyklus zu beinträchtigen. Allen Entwicklungen ist gemeinsam, kleinste Fehler sofort zu erkennen. Das verringert den Ausschuss und führt zu nachweisbar geringeren Herstellungskosten. Die Inspektionssysteme können flexibel in der Produktion eingesetzt werden, sind einfach integrierbar und sehr schnell einsatzfähig.
Produkt-Update Rolle-zu-Rolle Die FHR Anlagenbau, ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der centrotherm photovoltaics, zeigt ihre Expertise im Bereich der flexiblen Photovoltaik mit entsprechenden Folienbeschichtungslösungen. Die kundenspezifisch entwickelten Rolle-zu-Rolle-Anlagenkonzepte mit PVD- oder PECVD-Technologie eignen sich für verschiedene Substratmaterialien und für diverse Solarzellen-Konzepte. Vor allem im Bereich der CIGS- und a-Si-basierten Foliensolarzellen verfügt FHR über großes Know-how und sieht sich hier in einer weltweit führenden Position. Mit großem Erfolg begleitet FHR derzeit mehrere internationale Kunden beim Schritt von der Pilotproduktion zur Massenfertigung, darunter auch einige sehr erfolgreiche Partnerschaften in China. Die flexiblen, leichten und unzerbrechlichen Zellen eignen sich besonders auch für große Industriedächer und Einsatzgebiete wie der Textil-, Auto-, Luft- und Raumfahrtindustrie. Bei gekrümmten Oberflächen sind die im Rolle-zu-Rolle-Verfahren gewonnenen Dünnschichtsolarzellen konkurrenzlos.
„Als Solarpioneer und Technologieführer freuen wir uns, dass wir in allen Geschäftsbereichen mit Effizienz steigernden Weiterentwicklungen auf der EU PVSEC in Hamburg Maßstäbe setzen werden“, begründet Dr. Fath das Engagement seines Unternehmens. „Wir haben dabei immer das Ziel vor Augen, den Vorsprung unserer Kunden hinsichtlich Kostenführerschaft und Effizienz weiter auszubauen. Davon profitieren Neukunden durch neueste Produktionsanlagen und Bestandskunden durch unsere Upgrade-Pakete.“
centrotherm photovoltaics Gruppe auf der 26th European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition (EU PVSEC: 5. bis 8. September 2011 in Hamburg): CCH Congress Center & Messe Hamburg, Halle A1, Stand A1/B2
Über centrotherm photovoltaics AG Die centrotherm photovoltaics AG mit Sitz in Blaubeuren ist der weltweit führende Technologie- und Equipmentanbieter der Photovoltaikbranche. Das Unternehmen stattet namhafte Solarunternehmen und Branchen-Neueinsteiger mit schlüsselfertigen („Turnkey“) Produktionslinien und Einzelanlagen für die Herstellung von Silizium, Ingots und Bricks, kristallinen Solarzellen und -modulen sowie Dünnschichtmodulen aus. Damit verfügt der Konzern über eine breite und fundierte Technologiebasis sowie Schlüsselequipment auf nahezu allen Stufen der photovoltaischen Wertschöpfungskette. Seinen Kunden garantiert centrotherm photovoltaics wichtige Leistungsparameter wie Produktionskapazität, Wirkungsgrad und Fertigstellungstermin. Der Konzern beschäftigt mehr als 1.700 Mitarbeiter und ist weltweit in Europa, Asien und den USA aktiv. Im Geschäftsjahr 2010 erzielte centrotherm photovoltaics bei einem Umsatz von 624,2 Mio. Euro ein EBIT von 75,4 Mio. Euro. Das Unternehmen ist im TecDAX an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet.
Kontakt: Saskia Feil Senior Manager Investor & Public Relations Tel: +49 7344 918-8890 E-Mail: saskia.feil@centrotherm.de
Dr. Torsten Knödler Manager Public Relations Tel: +49 7344 918-8898 E-Mail: torsten.knoedler@centrotherm.de
Rückfragehinweis: Dr. Torsten Knödler Manager Public Relations Tel.: 07344 – 918-8898 E-Mail: torsten.knoedler@centrotherm.de
Ende der Mitteilung euro adhoc
Unternehmen: centrotherm photovoltaics AG Johannes-Schmid-Str. 8 D-89143 Blaubeuren Telefon: +49 (0) 7344 91880 Email: info@centrotherm.de WWW: http://www.centrotherm.de Branche: Energie ISIN: DE000A0JMMN2 Indizes: TecDAX Börsen: Regulierter Markt/Prime Standard: Frankfurt, Freiverkehr: Berlin, Hamburg, Stuttgart, Düsseldorf, München Sprache: Deutsch



Merkels Regierung droht am Euro zu zerbrechen
Sonntag, 25. September 2011, 01:55
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Der Kampf um die Erweiterung des Euro-Rettungsschirmes: 25 Parlamentarier von Union und FDP verweigern die Gefolgschaft. Die Zahl der Gegner ist noch größer.Wolfgang Schäuble spricht erst eine Minute, da stört ihn der erste hämische Zwischenruf. Der Bundesfinanzminister eröffnet gerade die Haushaltsdebatte, referiert über die Turbulenzen an den Finanzmärkten, über die Schuldenkrise in Europa und mahnt entschlossenes Handeln an.Da unterbricht ihn der SPD-Fraktionsvize Joachim Poß: „Gestern Abend hat das bei Ihnen nicht geklappt.“ Schäuble schaut auf. Natürlich weiß er sofort, worauf die Spitze abzielt.Am Montagabend hatte die Unionsfraktion zum ersten Mal über die Ausweitung und des Euro-Rettungsschirmes abgestimmt: Immerhin zwölf Abgeordnete votierten dagegen. Sieben weitere enthielten sich.Kaum ausgezählt, verbreitete sich die Nachricht über SMS in Sekunden im politischen Berlin. Und mit ihr ein böses Gerücht: Zusammen mit zwei Nein-Stimmen und vier Enthaltungen aus der FDP-Fraktion, die wenig später in Kenntnis der Unionszahlen abstimmte, hätte die Koalition keine eigene Mehrheit im Bundestag: Schwarz-Gelb wäre bei der Euro-Rettung – der zentralen Aufgabe dieser Legislaturperiode – nicht mehr ohne die Opposition handlungsfähig. Dies wäre das politische Aus.Die Führung der Union reagierte geschockt. Man hatte mit deutlich weniger Widerstand gerechnet. Sofort begann man, die Abweichler zu bearbeiten.Ministerpräsidenten, die wegen der Gremiensitzung am Morgen noch in der Hauptstadt waren, ließen Abendtermine absagen oder verließen Veranstaltungen früher, um zu den an diesem Abend tagenden Landesgruppensitzungen ihrer jeweiligen Abgeordneten zu eilen.Die Kanzlerin konnte ihre Verabredung weder beenden noch abkürzen: Sie hatte ausgerechnet Herman Van Rompuy zu Gast: Der Belgier verdankt Merkel seinen Posten als EU-Ratspräsident und soll, wenn es nach der Kanzlerin geht, auch die Wirtschaftsregierung des Euro-Raumes leiten.Beim Abendessen im Kanzleramt versicherte Merkel ihrem Gast, Deutschland werde die von den Regierungschefs bereits vor Wochen in Brüssel getroffenen Vereinbarungen einhalten.Die Frage ist nur: Halten sich auch die Länder, die Hilfen bekommen sollen, an Vereinbarungen? Hier hatte die Bundeskanzlerin nach Angaben von Teilnehmern der Fraktionssitzung schon einmal überzeugter gewirkt. „Fragil“ sei die Lage, sagte Merkel mit Blick auf das neue südeuropäische Sorgenkind: „Aus Italien gibt es leider überhaupt keine guten Nachrichten“.Tatsächlich hatte die dortige Regierung ein angekündigtes Sparpaket in substanziellen Teilen zurückgenommen. So etwas soll künftig nicht mehr möglich sein. Es sei „unabdingbar“, so Merkel in der Fraktion, möglichst bald „unmittelbare Durchgriffsrechte“ zu bekommen.Die ist freilich noch Zukunftsmusik. Und so stellt sich den Abgeordneten die Lage so dar: Italien will nicht sparen. Griechenland kann vielleicht gar nicht mehr sparen. Vor allem solche Hiobsbotschaften aus dem Süden werden es der Führung schwer machen, die skeptischen Volksvertreter zu überzeugen.Darunter sind mit Manfred Kolbe und Klaus-Peter Willsch Abgeordnete, die sich bereits vorherigen Rettungsaktionen verweigert hatten – aber auch andere, die bisher alle Rettungsmaßnahmen mitgetragen haben: Wolfgang Bosbach etwa, der stets loyale Innenpolitiker, oder Philipp Mißfelder, der JU-Vorsitzende, der als Präsidiumsmitglied zur engsten Parteiführung gehört, oder Marco Wanderwitz, der Vorsitzende der „Jungen Gruppe“ der Unionsabgeordneten unter 35.Unklar ist zudem, wie viel Skeptiker noch dazukommen: Der CSU-Abgeordnete Peter Gauweiler etwa fehlte bei der Abstimmung. Der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Peter Altmaier, bemühte sich gestern vergeblich, den Eindruck zu zerstreuen, dass die Führungsspitze sich ernsthafte Sorgen macht.„Im normalen Bereich“ sei die Ablehnung, meinte er; viele, die gegen die „Einbringung“ des Gesetzes gestimmt hätten, würden im Parlament aus Einsicht in die Fraktionsdisziplin wohl dafür stimmen. Gleichzeitig versuchte Altmaier schon jetzt die Latte tiefer zu hängen: Für eine eigene Mehrheit müsse Schwarz-Gelb doch lediglich mehr Ja-Stimmen aufbringen als die Opposition, rechnete Altmaier vor.Enthaltungen fielen nach dieser Zählung unter den Tisch. Tatsächlich wäre so der Rettungsschirm mit schwarz-gelber Mehrheit verabschiedet. Die „Kanzlermehrheit“ hätte Schwarz-Gelb nach dieser Rechnung bei der zentralen Frage der Legislatur jedoch verfehlt: Soll die altmaiersche Arithmetik jetzt schon auf dieses Szenario vorbereiten?Nicht nur hinter den Kulissen wird nun für die Euro-Rettung geworben. Schäuble nutzte dazu die erste Aussprache über den Haushaltsentwurf für das Jahr 2012 im Bundestag. In bekannter Manier beschwor er die Abgeordneten. Niemand sollte das Glück eines vereinten Europas aufs Spiel setzen, mahnte der CDU-Politiker.„Wir Deutschen haben mit am meisten profitiert.“ Als Exportnation sei Deutschland auf die Gemeinschaftswährung angewiesen. Wenn die Schweiz den Franken nun an den Euro kopple, „sollte das jedem zu denken geben, der glaubt, in Deutschland gäbe es weniger Probleme ohne den Euro“. Da applaudierten auch Sozialdemokraten und Grüne.Schäuble gab aber auch den harten Verhandler. Etwa gegenüber Griechenland, das trotz all der Hilfen seine Sparauflagen nicht einhält. Ende vergangener Woche waren Vertreter von Internationalem Währungsfonds (IWF), EU-Kommission und Europäischer Zentralbank (EZB) aus Athen abgereist.Eigentlich soll diese Troika das Zahlenwerk der griechischen Regierung kontrollieren. Der Beschluss der Troika-Mission sei für die weiteren Hilfszahlungen notwendig, sagte Schäuble. „Andernfalls kann die nächste Tranche nicht ausgezahlt werden.“ Das müsse auch der Athener Regierung bewusst sein. „Da gibt es keinen Spielraum.“ Die deutliche Ansage Richtung Athen kommt an bei den Abgeordneten von Union und FDP.Verhaltener war der Applaus in den eigenen Reihen bei Schäubles langfristigem Blick in die Zukunft. „Wir müssen die Krise auf der Basis der gültigen Verträge lösen“, sagte er. Aber dauerhaft werde man das Regelwerk ändern müssen.„Wir müssen in Europa voranschreiten, sonst fallen wir zurück.“ Solche Visionen stoßen vor allem bei CSU und FDP auf Vorbehalte. Dort halten einige Abgeordnete wenig von einer Kompetenzverlagerung Richtung Brüssel.Überhaupt muss FDP-Chef Philipp Rösler innerlich einige Mal zusammengezuckt sein bei Schäubles Rede. Etwa als er über die Börsensteuer sprach, von der die Liberalen wenig begeistert sind.Rösler hat die Maxime ausgegeben, dass man eine solche Abgabe höchstens im Rahmen der 27 EU-Staaten umsetzen dürfe, wohl wissend, dass der Finanzplatz London nicht mitmachen will. Schäuble hingegen sagte, man dürfe sich bei der Finanzmarktregulierung nicht von „angeblichen Standortinteressen“ bremsen lassen. „Nicht immer darf der Langsamste das Tempo bestimmen.“Nachgiebiger zeigte sich der Finanzminister beim Thema Steuersenkungen. Die Bundesregierung werde etwas gegen die kalte Progression unternehmen – ein Herzensanliegen der FDP. Schäuble betonte zwar, dass er keinen Spielraum für neue Ausgaben sieht, etwa Konjunkturprogramme.Deutschland müsse „Stabilitätsanker“ in Europa bleiben. Allerdings fielen die Warnungen des Finanzministers trotz der geplanten Neuverschuldung von 27 Milliarden Euro weniger drastisch aus als noch vor einem Jahr: „Wir schwimmen zwar nicht im Geld, aber wir ertrinken auch nicht in Schulden.“Aus der Opposition erhielt Schäuble dafür Kritik. Die Koalition sei eine „Schönwetterregierung“, sagte SPD-Fraktionsvize Poß, und Schäuble ein „Schönredner“ mit einem „Schönwetterhaushalt“. Der Finanzminister profitiere von der guten Konjunktur, treffe aber keine ausreichenden Vorkehrungen für schlechtere Zeiten.



VOX im Monat August 2011 mit 7,6 Prozent Marktanteil
Sonntag, 25. September 2011, 01:55
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Köln (ots) – Der Kölner Sender VOX beschließt den Monat August 2011 sowohl in der Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer als auch in der Referenzzielgruppe der Zuschauer zwischen 20 und 59 Jahren mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 7,6 Prozent. Seit dem 30. August spielt bei VOX wieder die Musik – und das bringt gute Quoten: Die erste Folge der Musik-Talentshow „X Factor“ erzielte in der Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer einen Marktanteil von 12,1 Prozent. Bis zu 2,68 Millionen Zuschauer ab 3 Jahre verfolgten wie Pop-Queen Sarah Connor, Star-Trompeter Till Brönner und Neu-Juror Kult-Rapper DAS BO den einen Musik-Act mit dem gewissen Etwas suchen. Auch die neue Musik-Doku „Cover my Song“ startete im Anschluss mit einem Marktanteil von 9,8 Prozent sehr erfolgreich. Nicht weniger gut verlief der August für die etablierten VOX-Eigenformate: „Das perfekte Dinner“ erzielte am 12.8. einen Marktanteil von 12,7 Prozent bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren und damit den zweitbesten Wert des Jahres. Die „Prominent!“-Ausgabe am Sonntagabend verfolgten außerdem bis zu 11,2 Prozent, „auf und davon – Mein Auslandstagebuch“ bis zu 10,3 Prozent und „mieten, kaufen, wohnen“ auf dem 18 Uhr-Sendeplatz bis zu 10,1 Prozent der jungen Zuschauer. Umfangreich informiert wurden bis zu 14,7 Prozent der Zuschauer dieser Zielgruppe im August durch die „vox nachrichten“ um Mitternacht. Gespannt verfolgt wurden von den jungen Zuschauern auch die VOX Crime-Serien: „Criminal Intent“ erzielte Markanteile von bis zu 13,2 Prozent, „Life“ von bis zu 12,5 Prozent und „The Closer“ von bis zu 11,9 Prozent. Die quotenstärksten Spielfilme im August waren: „Speed“ und „Speed 2: Cruise Control“ mit 12,4 und 12,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern sowie „Die Bourne Identität“ mit einem Marktanteil von 10,9 Prozent.
Die Terroranschläge vom 11. September 2001 Im September ist VOX auf den Spuren der Geschichte: Am 10.9. zeigt der Kölner Sender ab 12 Uhr die zwölfstündige Dokumentation „Ein Tag schreibt Geschichte – 11. September 2001“. In elf „Stundenprotokollen“ werden die wichtigsten Ereignisse des Tages rekonstruiert: vom Check-in der Terroristen Mohammed Atta und Abdulaziz al-Omari am Flughafen Portland über den Einschlag des ersten Flugzeugs in den Nordturm des World Trade Centers bis zum Einsturz des neben den Twin Towers stehenden Hochhauses World Trade Center Nr.7. Die sich jeweils anschließenden elf Dokumentationen liefern aufwendig recherchierte Hintergrundinformationen zu den Terroranschlägen. Auch die Dokumentation „9/11 Mysteries – Die Zerstörung des World Trade Centers“ am 8.9. um 22:35 Uhr hat die Anschläge auf das World Trade Center zum Thema.
VOX findet den richtigen Ton – mit „X Factor“ und „Cover my Song“ Auch die Suche nach Gesangstalenten geht im September weiter: Dienstags und sonntags um 20:15 Uhr machen sich die Juroren Pop-Queen Sarah Connor, Star-Trompeter Till Brönner und Kult-Rapper DAS BO in den Castings wieder auf die Suche nach dem „X Factor“! Ab dem 25.9. um 20:15 Uhr geht es dann für die besten Musik-Acts aus den Castings in das „Superbootcamp“. Zu einem ganz besonderen musikalischen Experiment kommt es dienstags immer im Anschluss an „X Factor“: In der neuen Musik-Doku „Cover my Song“ (22:15 Uhr) bringt „Beginner“-Star Dennis Lisk alias Denyo pro Folge jeweils einen Schlagerstar und einen Nachwuchs-Rapper zusammen, die gegenseitig ihr erfolgreichstes Lied covern. Mit dabei sind im September: Katja Ebstein (6.9.), Michael Holm (13.9.), Ingrid Peters (20.9.) sowie Cindy & Bert (27.9.).
Die VOX Crime-Serien mit einem Crossover und neuer Staffel Nicht nur musikalisch – auch kriminell hat VOX im September einiges zu bieten: Am 12.9. um 20:15 Uhr zeigt der Kölner Sender das spektakuläre Crossover von „CSI- Den Tätern auf der Spur“, „CSI: Miami“ und „CSI: NY“. Ab dem 19. September können sich die Zuschauer dann auf neue Folgen der siebten Staffel „CSI: NY“ als Free-TV-Premiere freuen.
Die VOX-Eigenformate mit neuen Folgen
Nachschub gibt es auch bei den VOX-Eigenformaten: Ab dem 17.9. kümmert sich Tierpsychologe Martin Rütter wieder samstags um 19:10 Uhr um vierbeinige Problemfälle. Neue Folgen gibt es außerdem von „Hilfe, mein Mann ist ein Heimwerker!“ (4.9.) und „Die Küchenchefs“ (4.9.) sowie von „Schneller als die Polizei erlaubt“ (4.9.) und „Die Einrichter“ (12.9.)
Das VOX-Spielfilm-Angebot mit Kult-Film „Dirty Dancing“ Auch das VOX Spielfilm-Angebot kann sich sehen lassen: „Garfield 2 – Faulheit verpflichtet“ und „Glimmer Man“(1.9.), „Passwort: Swordfish“ (3.9.), „Lord of War“ (8.9.), „Akte X – Jenseits der Wahrheit“ und „Lethal Weapon 2 – Brennpunkt L.A.“ (15.9.), „Dr. Doolittle 3“ (24.9.), „Independence Day“ und „Simon Sez“ (29.9.). Außerdem zeigt VOX am 22.9. den legendären Tanzfilm „Diry Dancing“ mit Patrick Swayze und Jennifer Grey und im Anschluss die Dokumentation „Dirty Dancing – Der Fluch des Erfolgs“.
Die Samstags-Dokumentation
Ein umfangreiches Themenangebot decken auch im August wieder die „Samstags-Dokumentationen“ ab: „Tiermessies – Wenn Tierliebe außer Kontrolle gerät“ (3.9.), „Stressfaktor Schule – Deutschland zwischen Drill und Kuschelpädagogik“ (17.9.) und „Wirtschaftsfaktor Hund – Das Milliardengeschäft mit Bello & Co.“ (24.9.).
Weitere Informationen finden Sie im VOX-Pressezentrum unter http://kommunikation.vox.de
Quelle: AGF/GfK, DAP TV Scope, RTL Medienforschung, 28.-31.08.2011 vorläufig gewichtet, Stand: 1.09.2011
Originaltext: VOX Television GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6952 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6952.rss2
Pressekontakt: VOX Kommunikation und Presse, Julia Kikillis, Tel.: 0221/456 81505



Die turbulente Sitzung im MDR-Rundfunkrat
Sonntag, 25. September 2011, 01:50
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Erstmals seit Beginn der MDR-Affäre wird der Rundfunkrat über den Fall Foht informiert. Der suspendierte Unterhaltungschef soll gehen.Der Tag der angekündigten Wahrheit beginnt um 11 Uhr und wird länger dauern, als alle vorher erwartet haben. Dies ist eine Sondersitzung des Rundfunkrats, auf der Tagesordnung steht ein Thema, das den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) in eine tiefe Krise gestürzt hat: Udo Foht, wegen undurchsichtiger Geldgeschäfte suspendierter Unterhaltungschef des MDR.Der Chef der internen Ermittlungskommission, Ex-LKA-Direktor Ingmar Weitemeier, legt einen Zwischenbericht zu der Affäre vor. Auch Udo Reiter, der Intendant des MDR, hat angekündigt, Rede und Antwort zu stehen. Er hat einiges zu erklären zu seiner Rolle in der Affäre. Denn auch er ist unter Druck geraten.Dies ist die erste Gelegenheit für die 43 Rundfunkräte, ihm Fragen zu stellen. Sie werden davon ausgiebig Gebrauch machen. Auch Mitglieder des siebenköpfigen Verwaltungsrats sind gekommen. Es werden Worte wie „Wildwest“ und „Saustall“ fallen.Und Weitemeier, der interne Chefermittler, wird die ohnehin angespannte Stimmung noch verdüstern. Er sagt, es gebe im MDR noch „20 weitere Komplexe“, die nichts mit der Foht-Affäre oder dem Betrugsskandal beim vom MDR beaufsichtigten Kinderkanal KiKa zu tun hätten.20 Komplexe, was immer sich dahinter verbirgt: Das ist eine Bombe. Denn allein die Foht-Affäre setzt dem MDR seit gut vier Wochen übel zu.Ende Juli hat der MDR seinen Unterhaltungschef Udo Foht suspendiert. Der hatte offenbar sein Amt missbraucht. Er hatte auf Briefpapier des MDR hohe Geldsummen von Dritten gefordert, darunter sind namhafte Medienmanager und Fernsehproduzenten. Viele der Rundfunkräte sind wütend, weil sie sich vom MDR, besonders von Reiter, schlecht informiert fühlen.„Alles was wir wissen, wissen wir aus der Zeitung“, hat ein Teilnehmer noch vor der Sitzung gesagt.Sie haben von den dubiosen Leihgaben gelesen, den Transaktionen von fünf- oder sechsstelligen Summen, und sie haben gelesen, dass Reiter schon im Herbst des Jahres 2009 von zumindest einem Fall gewusst hat. Das also sind die Voraussetzungen dieses Mittwochs.In der Sitzung versucht Reiter, sich zu rechtfertigen. Er sagt, der MDR habe es als neu gegründete Anstalt für die Länder Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt nicht einfach gehabt. Er sagt auch: Hätte man Anfang der 90er-Jahre die in der ARD übliche Bürokratie übernommen, dann hätte der MDR nicht solche Erfolge mit seinem Programm haben können.Das aber bringt einige Rundfunkräte erst richtig auf. So erzähle es, gleich nach der Sitzung, mehrere Teilnehmer. Und einer sagt: „Herr Reiter ist mehr oder weniger deutlich mehrfach dazu aufgefordert worden, die Verantwortung zu übernehmen.“ Reiter habe gesagt: Wie ein Intendant abzuwählen sei, sei ja bekannt. Aber auch das besänftigt die Kritiker nicht.Nach langem Ringen lässt Reiter sich zu zwei Eingeständnissen bewegen. Erstens, er übernehme die politische Verantwortung für die heikle Lage. Und, zweitens, aus heutiger Sicht hätte er in der Affäre Foht vielleicht doch früher handeln sollen. Es ist eine überraschende Wendung, von der mehrere Rundfunkräte berichten.Denn in der Sitzung hat Reiter einen von ihm verfassten Brief an die „Welt“ herumgereicht. Er beschwert sich darin über die Berichterstattung. „Wie Sie aus einem relativ kargen Sachverhalt, der obendrein schon seit Wochen bekannt ist, einen Seite-1-Aufmacher und noch eine weitere Seite im Blatt füllen, das ist zumindest quantitativ eine journalistische Meisterleistung.“ Damit will er die Vorwürfe gegen sich entkräften.Tags zuvor hatten die „Welt“ und „Welt Online“ erstmals berichtet, welch detaillierte Informationen Reiter schon im Herbst 2009 in zumindest einem Fall von Fohts Machenschaften vorliegen hatte. Diese Informationen, darunter SMS-Nachrichten Fohts an einen Berliner Musikmanager, der ihm 10.000 Euro geliehen hatte, werfen die Frage auf, warum Reiter nicht früher entschieden gehandelt hat.Denn aus diesem Fall und seinen Details geht eindeutig hervor, dass Foht grob gegen die Regularien des MDR verstoßen hatte. Ein verantwortungsbewusster Arbeitgeber hätte arbeitsrechtliche Schritte einleiten müssen – und möglicherweise die Staatsanwaltschaft einschalten.Jetzt soll es ganz schnell gehen. Nach Informationen von „Welt Online“ erfährt der Rundfunkrat an diesem Mittwoch, dass die fristlose Kündigung Fohts schon auf den Weg gebracht worden ist. Am Montag soll der Verwaltungsrat die endgültige Entscheidung treffen.Das alles dauert bis 15.30 Uhr, gut viereinhalb Stunden insgesamt. Früher hatte Reiter das Gremium fest im Griff. Dieser Mittwoch aber ist nichts weniger eine Leipziger Revolution.Und sie trifft den Sender in einem Moment, der schon in normalen Zeiten reichlich Unruhe in eine Rundfunkanstalt trägt. Der MDR sucht einen neuen Intendanten, einen Nachfolger für Reiter, der am Jahresende auf eigenen Wusch vorzeitig geht.Es gibt eine Kandidatin und zwei Kandidaten: Karola Wille, die juristische Direktorin und derzeitige Stellvertreterin Reiters. Bernd Hilder, den Chefredakteur der „Leipziger Volkszeitung“. Und drittens Helfried Spitra, derzeit Leiter der Hauptabteilung Zentrale Aufgaben Fernsehen des Westdeutschen Rundfunks und früher beim Mitteldeutschen Rundfunk.Schon am kommenden Montag sollen die Kandidaten dem Verwaltungsrat des Senders ihre Konzepte vorstellen, wie sie das Haus künftig führen und in welche Richtung sie ihn entwickeln wollen. Am 26. September soll der neue Intendant dann gewählt werden. Dafür ist eine Zweidrittelmehrheit nötig.Es gibt viele im MDR, die diesen Tag herbeisehnen.



RTL war im August 2011 die klare Nummer 1 bei jungen Zuschauern und Gesamtpublikum
Sonntag, 25. September 2011, 01:49
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Köln (ots) – Im August 2011 war RTL Television mit 17,4 Prozent Marktanteil erneut der beliebteste Fernsehsender beim jungen Publikum (14 – 49 Jahre). Mit großem Abstand folgten ProSieben (11,5 %), Sat.1 (10,8 %) und VOX (7,6 %). Auch beim Gesamtpublikum lag RTL mit 13,2 Prozent Marktanteil erneut auf Platz 1 und damit vor ARD (12,3 %), Sat.1 (10,8 %) und ZDF (10,7 %). Bei den 20 – 59-Jährigen positionierte sich RTL mit 16,0 Prozent Marktanteil vor Sat.1 (11,4 %), ARD (8,3 %), ProSieben (8,2 %), VOX (7,6 %) und ZDF (7,3 %).
Die Sender der Mediengruppe RTL Deutschland (RTL, VOX, n-tv, SUPER RTL, RTL II) erreichten im August zusammen 34,0 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum (14 – 49) und lagen damit 4,6 Prozentpunkte vor den Sendern von ProSiebenSat.1, die gemeinsam auf 29,4 Prozent kamen.
Starke Zuschauerzahlen erreichte das Formel-1-Rennen in Spa am 28. August: Insgesamt 6,55 Millionen Zuschauer (MA: 39,4 %) verfolgten den Großen Preis von Belgien, den Weltmeister Sebastian Vettel gewann. Bei den jungen Zuschauern (14 – 49) erreichte das Rennen einen Marktanteil von 40,4 Prozent.
Zur Ferienzeit punktete Oliver Geissen mit „Die ultimative Chart Show – Die erfolgreichsten Holidayhits“ beim jungen Publikum, insgesamt schalteten 19,9 Prozent (14 – 49) die erfolgreiche Musikshow ein.
Auch die Real-Life-Formate bei RTL kamen im August auf gute Marktanteile: Das Special „Bauer sucht Frau – Josef und Narumol im Babyglück“ schalteten am 28. August 20,8 Prozent der 14 – 49-Jährigen ein. „Einsatz in 4 Wänden – Spezial“ mit Tine Wittler erreichte bis zu 20,6 Prozent, „Versicherungsdetektive – Der Wahrheit auf der Spur“ bis zu 20,3 Prozent, „Christopher Posch – Ich kämpfe für ihr Recht“ bis zu 20,1 Prozent, „Raus aus den Schulden“ 19,7 Prozent und „Wir retten Ihren Urlaub! Einsatz für den RTL Ferienreporter“ erreichte bis zu 17,9 Prozent Marktanteil (14 – 49).
Das Nachmittagsprogramm war beim jungen Publikum (14 – 49) ebenfalls beliebt: „Mitten im Leben“ kam im August auf bis zu 26,6 Prozent, „Verdachtsfälle“ auf bis zu 30,9 Prozent, „Familien im Brennpunkt“ auf bis zu 33,1 Prozent und „Die Schulermittler“ auf bis zu 27,4 Prozent Marktanteil. Am Samstagnachmittag erreichte „Die Trovatos – Detektive decken auf“ bis zu 26,2 Prozent Marktanteil (14 – 49).
Auf sehr gute Einschaltquoten bei den jungen Zuschauern (14 – 49) kamen auch die Soaps im vergangenen Monat: „Unter uns“ erreichte bis zu 23,3 Prozent, „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ bis zu 25,9 Prozent und „Alles was zählt“ bis zu 20,0 Prozent Marktanteil.
„RTL Aktuell“ war im August mit 20,6 Prozent Marktanteil erneut die erfolgreichste Hauptnachrichtensendung bei den jungen Zuschauern (14-49). Beim Gesamtpublikum belegte „RTL Aktuell“ mit 3,44 Millionen Zuschauern und 19,2 Prozent Marktanteil Platz 2 hinter der „Tagesschau“ im Ersten (4,80 Mio. / 19,3 % MA) und lag erneut vor „heute“ im ZDF (2,88 Mio. / 15,0 % MA)*. Auch die weiteren Nachrichten- und Magazinsendungen bei RTL waren im August die meistgefragte TV-Informationsquelle beim jungen Publikum (14-49): „Punkt 6“ (MA: 19,6 %), „Punkt 9“ (MA: 20,0 %), „Punkt 12“ (MA: 24,2 %) und das „RTL Nachtjournal“ (MA: 17,2 %) lagen alle vor den entsprechenden Konkurrenz-Formaten*. „RTL Explosiv“ erreichte im Schnitt 19,0 Prozent MA** und „Exclusiv – Das Star-Magazin“ mit Frauke Ludowig schalteten im Schnitt 18,1 Prozent (14 – 49) ein*. „Extra – Das RTL Magazin“ mit Birgit Schrowange schalteten bis zu 18,3 Prozent der 14- bis 49-Jährigen ein und „stern TV“ mit Steffen Hallaschka erzielte bis zu 22,0 Prozent Marktanteil (14 – 49).
Quelle: AGF / GfK / DAP TV Scope / RTL Medienforschung; Stand: 1.9.2011, 28. – 31.8.2011 vorläufig gewichtet. Bis zu = Höchster Durchschnittswert einer Sendung. * Durchschnittswerte 1.-31.8.2011 ** Empfangsgebiet Explosiv = BRD gesamt ohne Kabel und Terrestrik in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Hessen, NRW und Bayern.
Originaltext: RTL Television GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7847 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7847.rss2
Pressekontakt: RTL Kommunikation Konstantin von Stechow E-Mail: konstantin.vonstechow@rtl.de Tel: 0221-456 74239



Starker Sonntags-Auftakt von „X Factor“/Jurorin Sarah Connor zum dritten Mal Mutter/Die Musik-Talent-Show zeigt morgen, Dienstag, 6. September, das nächste Casting bei VOX
Sonntag, 25. September 2011, 01:49
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Köln (ots) – Sehr erfolgreicher Einstieg auf dem ersten Sonntags-Sendeplatz: Durchschnittlich 2,33* Millionen sowie bis zu 3,22* Millionen Zuschauer ab 3 Jahre verfolgten die erste Sonntags-Ausstrahlung der Musik-Talent-Show „X Factor“. 10,9* Prozent der jungen Zuschauer (14 bis 49 Jahre) sahen gestern zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr die Talentsuche. Jury-Mitglied Sarah Connor brachte pünktlich zum Start der ersten Sonntags-Ausgabe ihr drittes Kind zur Welt. VOX gratuliert zur Geburt ihrer Tochter. Die nächste Castingsendung von „X Factor“ zeigt VOX morgen, am 6. September um 20:15 Uhr – darin: „BO in Love“, Riesenstimmen und ein temperamentvoller Abgang:
Los geht es mit Bewerberin Jennifer Hans (20-jährige Auszubildende in einer psychiatrischen Fachklinik aus Neumünster), die verspricht: „Mein ‚X Factor‘ ist, dass ich richtig abrock‘ und auch mal zeige, dass auch Damen, die ein bisschen mehr draufhaben, die Welt erobern können.“ Zum Abrocken hat sie „Rolling In The Deep“ von Adele mitgebracht. Juror Till Brönner: „Es gibt sehr schlechte Nachrichten: Immer dann, wenn ein Mensch, der wirklich was kann, am richtigen Ort ist, wird er weggelobt und ich fürchte, dass deine Patienten in Zukunft wenig von dir haben werden.“ Da nicht nur die Bewerber „X Factor“ gewinnen wollen, sondern auch die Juroren, geht bei der Kandidatin Jennifer schon ein kleiner Jurorenstreit los, denn auch Sarah Connor will mehr von der 20-Jährigen: „Ich will dich in meiner Kategorie, ich will mit dir arbeiten, ich finde dich großartig!“
Großartig findet auch DAS BO die nächste Kandidatin: Sara Mosquera (25-jährige Mitarbeiterin in der Arztpraxis ihres Vaters in Berlin) legt mit ihrer Interpretation von „Mercy“ (Duffy) einen sexy Auftritt hin. BO: „Kann ich deine Nummer haben?“ Sarah Connor will ihren Juror-Kollegen mit Wasser abkühlen, aber es hilft nichts: „Ich kann kein neutrales Urteil abgeben. Bei hübschen Frauen kann ich mich nicht wehren. Till ist dann ja eher überskeptisch, ich bin dann eher unterskeptisch, aber ich bin nicht verheiratet – ich muss gucken, wo ich bleibe“, so der Kult-Rapper. Aber was halten Sarah Connor und Till Brönner von der 25-jährigen Schönheit? Hat der nächste Kandidat David Pfeffer mehr Talent als die Polizei erlaubt? Der 29-jährige Streifenpolizist aus Duisburg wäre „nie zur Polizei gegangen, wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich Musiker werden kann und mir keine Gedanken machen muss.“ Doch nach seiner Version von „You Found Me“ („The Fray“) ist die Jury uneinig. Sarah Connor: „Für mich war es eher eine durchschnittliche Performance. Auch den Gesang fand ich nicht wahnsinnig gut. Von mir gibt es ein Nein.“ Till Brönner will es genauer wissen und fragt das 650-köpfige Publikum: „Wie hat euch die Performance von David gefallen?“ Schafft es der Polizist in die nächste „X Factor“-Runde?
„Ich bin für nichts geeignet außer für das hier“, so die nächste Bewerberin Katharina Fürstenau (18 Jahre aus Nienburg). Das hat der Jobsuchenden auch schon der Berufswahltest vom Arbeitsamt bescheinigt: „Der Computer hat bei mir nichts ausgewertet.“ Unter ihrem ganz persönlichen Motto „Singen ist eine Seele“ gibt Katharina „Listen“ von Beyoncé Knowles zum Besten, doch warum kommt es danach zu einem temperamentvollen Abgang?
Rufus Martin (35-jähriger Musiker aus München) hat seinen größten Fan gleich mitgebracht, Sohn Noah drückt hinter den Kulissen die Daumen und ist sich sicher: „Mein Papa hat den ‚X Factor‘!“ Ob das die Jury genauso sieht? Auch Nathanaele Koll (19-jähriger Zivildienstleistender aus Innsbruck) will der „X Factor“-Jury sein Talent beweisen – schon in der ersten Strophe von „Valerie“ (Amy Winehouse) wird schnell klar, dass in Nathanaele ein Energiebündel steckt – hibbelig wartet der Österreicher sein Urteil ab. Till Brönner: „Normalerweise machen nur Idioten so eine Action.“ Was bedeutet das für den 19-Jährigen?
Diese Kandidaten nutzten in der letzten Ausgabe ihre Chance für den Einzug in die zweite Runde von „X Factor“ – in das Superbootcamp: Monique Simon (16-jährige Schülerin aus Waldshut-Tiengen), Antonio Lozanes (43-jähriger Mitarbeiter am Flughafen-Catering aus Darmstadt), die Zwillinge Mandy und Nicole Haupt (beide 25-jährige Medizin-Studentinnen aus Jena), Barne Heimbucher (18-jähriger Abiturient aus Hamburg), Sven Kompaß (35-jähriger Sänger aus Grevenbroich) und das Trio „Soultrip“ aus Stuttgart.
Die Castings von „X Factor“ mit noch viel mehr Kandidaten immer dienstags und sonntags um 20:15 Uhr bei VOX!
Den Livestream-Chat zur Sendung, Hintergrund-Storys, aktuellste Infos und Videoclips aus den „X Factor“-Sendungen finden die Zuschauer bei VOX.de. Die Show in voller Länge gibt es im Anschluss an die Sendung immer bei VOXNOW.de zu sehen. Außerdem können sich die Zuschauer mit der kostenlosen „X Factor“-App für ihr iPhone und im VOX-Mobilportal über die Musik-Talent-Show informieren.
Basis: BRD gesamt / Fernsehpanel bis 2000 (D), ab 2001 (D+EU) / Quelle: AGF / GfK pc#tv / DAP TV Scope / RTL Medienforschung / 30.08.-04.09.2011 vorläufig gewichtet / Stand: 05.09.2011
Originaltext: VOX Television GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6952 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6952.rss2
Pressekontakt: Bei Rückfragen: VOX Kommunikation und Presse, Katrin Kraft, Tel.: 0221/456-81506 Bei Fotowünschen: VOX Bildredaktion, Martina Obermann, Tel.: 0221/456-81513



Verbesserte Nutzbarkeit von Mobiltelefonen – ICAP Patent Brokerage kündigt Patent-Portfolio für multimodale Nutzeroberfläche an, die gesprochene Anweisungen für Mobiltelefone und ähnliche Anwendungen vereinfacht
Sonntag, 25. September 2011, 01:42
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Chicago (ots/PRNewswire) –
ICAP Patent Brokerage [http://www.icappatentbrokerage.com ], eine Geschäftssparte von ICAP plc, der weltweit grösste Makler für geistiges Eigentum und das grösste Auktionsunternehmen für Patente, bietet ein Patentportfolio zu Verkauf an, das eine multimodale Nutzeroberfläche anbietet, die gesprochene Anweisungen für Mobiltelefone und entsprechende Anwendungen bietet. das Patentportfolio ist bei VIDA Software S.L. erhältlich.
(Logo: http://photos.prnewswire.com/prnh/20100614/CG20517LOGO)
Schlüsseleigenschaften & Vorteile
Das Patentportfolio beinhaltet Technologien, die die Nutzeroberfläche von Mobilgeräten und persönliche digitale Assistenten sowie Anwendungen für eine verbesserte Nutzbarkeit einfacher gestalten.
– Die wichtigste Komponente dieser Erfindung ist die Kompatibilität für gesprochene Anweisungen für Mobilgeräte und die Fähigkeit, das Fachwissen des Anwenders anzupassen. – Die Benutzeroberfläche kann leicht bearbeitet werden und es können Wechselwirkungen in komplexen Operationen mit dem Publish/Subscribe-Modell angeordnet werden. – Die Wechselwirkung der Handy-Nutzung sowie die aktuell laufenden Anwendungen werden überwacht. – Ein Modul zur Berechnung der Nutzer-Expertise empfängt relevante Informationen zu Wechselwirkungen. – Dieses Modul nutzt diese Informationen dann, um die aktuellen Expertise des Nutzers zu bestimmen. – Weniger erfahrene Anwender können sich zunächst mit dem Gerät vertraut machen, während erfahrene Anwender weitere, fortgeschrittene Anregungen erhalten. – Der sogenannte „Interaction Engine“ nutzt dieses bestimmte Niveau Expertise des Nutzers, um ihm eine ausgewählte Gruppe an Eingabeaufforderungen anzubieten – und damit die Bedienbarkeit zu verbessern. – Darüber hinaus können zwei oder mehr Interaktions-Ereignisgruppen erstellt werden, statt nur einer, die in anderen User-Interface-Komponenten enthalten ist. – Nachrichten können zwischen Benutzeroberflächen-Komponenten oder Interaktions-Ereignisgruppen der Benutzeroberfläche übertragen werden. Dies ermöglicht die Verteilung eines einzelnen Interaktionsereignisses an mehrere Nutzeroberflächen gleichzeitig. – Die Technologie ermöglicht es, ein einziges Symbol zu verwenden, um Informationen über zwei oder mehr Faktoren im bezüglich Betrieb oder Zustand des Geräts zu vermitteln. Dies verbessert zusätzlich die Nutzbarkeit durch eine reduzierte Anzahl von Displays.
„Da sich der Trend von PCs hin zu drahtlosen Mobilgeräten entwickelt, müssen Nutzeroberflächen weiterentwickelt und verbessert werden, um die wachsenden Bedürfnisse des Endverbrauchers gerecht zu werden“, so Dean Becker, CEO von ICAP Patent Brokerage. „Dieses Portfolio stellt den nächsten Schritt in der Entwicklung der Benutzeroberfläche für mobile Datenverarbeitung dar und sollte für Hersteller mobiler Geräte , mobile Betriebssystem-Entwickler, Mobilfunkanbieter, oder andere, die in diesem schnell wachsenden Bereich tätig sind, interessant sein.“
Marktpotential
Das Patent-Portfolio sollte von Interesse für Hersteller von Mobilgeräten und Dienstleister mobiler Dienste sein.
– Spracheingabe für Funktion wie standortbezogene Dienste, und Kontakt-Outreach-Projekte wird wohl in den kommenden Jahren mehr Bedeutung erlangen. – Es wird erwartet, dass Mobilfunkanbieter die Hauptgruppe an Interessenten darstellen, von denen der globale Markt, einschliesslich Breitband- und Messaging, bis 2014 etwa 870 Milliarden USD erreichen wird. (1) – Weltweit wird der mobile Softwaremarkt bis 2017 79,7 Milliarden erreichen.(2)(3)
Weitere Informationen über die Vorteile der verfügbaren Lizenz in diesem Portfolio erhalten Sie hier:
Ansprechpartner Dean Becker von ICAP Patent Brokerage unter +1-561-309-0011 oder Dean.Becker@us.icap.com
Informationen zu ICAP Patent Brokerage
ICAP Patent Brokerage [http://www.icappatentbrokerage.com ] ist eine Geschäftsabteilung von ICAP plc und der weltweit grösste Makler für geistiges Eigentum sowie das grösste Auktionsunternehmen für Patente.
Informationen zu ICAP
ICAP ist der weltweit führende Interbroker-Dealer und Anbieter von Nachhandelsdienstleistungen. Mithilfe von Sprach- und elektronischen Netzwerken führt die Gruppe Käufer und Verkäufer aus dem Grosshandelsbereich auf Zinsmärkten, Kreditmärkten, Warenmärkten, Devisenmärkten, Schwellenmärkten sowie auf Märkten für Kapital und Kapitalderivate zusammen. ICAP plc gehört seit dem 30. Juni 2006 zum FTSE-100-Index. Für weitere Informationen, besuchen Sie http://www.icap.com.
(1) http://www.infonetics.com/pr/2010/1H10-Mobile-Service-and-Sub scribers-Market-Highlights.asp
(2) http://www.delloro.com
(3) http://www.prweb.com/releases/2011/4/prweb8310947.htm; http:/ /www.marketresearch.com/product/display.asp?productid=6066889&xs=r
Originaltext: ICAP Patent Brokerage Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/100946 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_100946.rss2
Pressekontakt: Presse, Luisa Sepulveda von ICAP Patent Brokerage, +1-312-327-8162, Luisa.Sepulveda@us.icap.com