Haben Sie es gerafft? Was passiert als nächstes?
Samstag, 10. April 2010, 04:08
Abgelegt unter: Regierung

London (dpa) – Der so genannte Krieg gegen den Terrorismus ist nach Ansicht britischer Experten zu einem «Desaster» geworden. Um das Terrornetzwerk El Kaida besiegen zu können, müsse der Westen sein Vorgehen im Irak und in Afghanistan grundlegend ändern und unbedingt von Angriffen auf den Iran absehen.
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So steht es in einer am Montag veröffentlichten Studie der liberalen Expertengruppe Oxford Research Group. Darin werden der britischen Regierung der vollständige Rückzug aus dem Irak und die schrittweise Verringerung der militärischen Operationen in Afghanistan empfohlen.
«Der Westen muss einfach erkennen, welche gefährlichen Fehler in den letzten sechs Jahren gemacht wurden und die Notwendigkeit einer neuen Politik erkennen», erklärte der Leiter der Studie, Paul Rogers. «Jeder einzelne Aspekt des Krieges gegen den Terrorismus war im Irak und in Afghanistan kontraproduktiv, von den Opfern unter Zivilisten bis hin zu Massenverhaftungen ohne Gerichtsverfahren. Es war ein Desaster.» Der Westen habe damit El Kaida ungewollt in die Hände gespielt.
Die Studie wurde im Vorfeld eines Berichtes des britischen Premierministers Gordon Brown zum bisherigen und künftigen Vorgehen seiner Regierung im Irak veröffentlicht. Von der Rede Browns am Montagnachmittag im Unterhaus erwarteten Beobachter Aufschluss über mögliche weitere Reduzierungen der britischen Truppenstärke im Irak. Brown hatte in der vergangenen Woche in Bagdad nach einer Unterredung mit der irakischen Regierung den Abzug von insgesamt 1000 Soldaten bis Jahresende verkündet. Danach würden bis auf weiteres noch rund 4500 britische Soldaten am Flugplatz außerhalb der südirakischen Erdölmetropole Basra stationiert bleiben.


3 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Oma Eusebia sagt:

    Der verbrecherische Krieg im Irak und der Afghanistanfeldzug gegen den Terrorismus sind ohnehin verlorene Kinder. Sie können die Unrechtmäßigkeit dieser Mittel nicht belegen, indem sie den „Terrorismus“ als den „eigentlichen Kriegsfeind“ vortäuschen. Mit oder ohne Afghanistan und Irak wäre der Terrorismus als Ziel von Sicherheitsmaßnahmen kaum ein anderes. Angeblich sind doch die Ausbildungscamps in Pakistan die gefährlichen Ziele. Aber dagegen tut keiner irgendwas. Allein das beweist doch schon die Fadenscheinigkeit der Behauptungen.

  • pierric sagt:

    Es scheint mir die britische regierung unter brown kommt zur vernunft und hat einen „think tank“ eingesetzt, um den zukünftigen rückzug zu rechtfertigen.
    Leider stehen sarkozy und sein durchgeknaller aussenminister kouchner ja schon bereit,um die briten als handlanger bushs zu ersetzen.

  • thi_m_t sagt:

    Das ganze ist eine Volksverblödung . In beiden Kriegen ging es um billiges Öl aber der Schuß ist nach hinten losgegangen .



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