Hätte es eine Veränderung herbeigeführt?
Samstag, 1. Mai 2010, 15:54
Abgelegt unter: Regierung

Laut Zeitungsberichten hatte Durcun Cicek, ein Marine-Oberst im Generalstab in Ankara, im vergangenen Jahr einen „Aktionsplan“ zur Destabilisierung der religiös-konservativen Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan unterzeichnet. Der Plan sah unter anderem vor, islamischen Gruppen in der Türkei Waffen unterzuschieben, um sie auf diese Weise als radikalen Flügel der Regierungsanhänger zu präsentieren…..
……..http://de.news.yahoo.com/2/20100302/tpl-…
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Bei zwei Polizeiaktionen in der vergangenen Woche waren mehrere Dutzend aktive und pensionierte Offiziere festgenommen worden; gegen mehr als 30 von ihnen wurde von zivilen Richtern Haftbefehl wegen eines bewaffneten Umsturzversuchs erlassen. Die Festnahmen haben das Ansehen der Armee stark beschädigt.


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  • creamche sagt:

    Die meisten Europäer begreifen die Entwicklung in der Türkei überhaupt nicht und kommen deswegen zu falschen Schlussfolgerungen. Moniert wurde von europäischer Seite immer, dass die demokratischen Strukturen in der Türkei nicht demokratisch seien und vor jeder weiteren Assoziierung eine Harmonisierung mit den politischen und juristischen Regelungen westeuropäischer Länder nörig seien.
    Insbesondere wurde der dominante Einfluss der Armee bemängelt, die in der Tat weitergehende Beteiligungsrechte hatte, als wir es von Streitkräften hier kennen. Europäische Politiker haben deswegen gefordert, die besondere Stellung der Armee aufzuheben. So wie es in den Lehrbüchern für demokratische Staatsführung beschrieben ist.
    Vergessen wird aber in aller Regel, dass die türkische Armee kemalistisch geprägt ist und proaktiv für die Prinzipien Atatürks eintritt, also auch für einen strikten Säkularismus, also die Trennunf von Religion und Staat.
    Vergessen wird weiterhin, dass die geforderte Demokratisierung in einer Situation thematisiert wird, wo eine islamistische Partei an einer umfassenden Restauration der Türkei arbeitet, mit dem Ziel das Kalifat wieder zu errichten und aus der Türkei eine islamistische Republik zu machen. Wie es Islamisten mit dem Laiziismus halten, brauch ich nicht zu erklären, auch nicht, dass natürlich das Ziel ist, die weltlichen Gesetze durch die Sharia zu ersetzen.
    Die Armee war in der Vergangenheit ein Garant dafür, dass genau das nicht passiert.
    Da die politischen Einflüsse der Armee sukzessive reduziert worden sind, blieb natürlich nur der Weg des konspirativen Vorgehens. Islamisten selbst erlauben sich jeden Trick und Betrug um eigene Ziele durchzusetzen, sind aber schnell damit zur Hand, den Gegner zu diffamieren, wenn der über ähnliche Methoden nachdenkt.
    Allein was wir hier jetzt erörtern ist nur noch von historischer Bedeutung, die Lage ist so verschlechtert – aus Sicht der säkularen weltlichen Kräft – dass der Prozess der Islamisierung kaum noch umkehrbar ist. Die Armee wurde faktisch entmachtet, die Führer unter Anklage gestellt und in Haft genommen.
    Es wäre für die Türkei besser gewesen, die Europäer hätten sich nie eingemischt. Die EU hat die Islamisten rehabilitiert und mit daran gearbeitet, dass die Türkei jetzt einen Weg geht, den ihr auch die ärgsten Gegner kaum gewünscht haben, nämlich unter einer islamistischen Verfassung platt gmeacht zu werden. Wenn künftig Al Quaida und Bin Laden direkt aus Istanbul heraus operieren, ist das leider keine Überraschung mehr. Und es ist nur eine Frage der Zeit, wann die ersten Frauen öffentlich ausgepeitscht und Religionsfeinde auf dem Taksim Meydani gehenkt werden.

  • Wölfin sagt:

    eine Veränderung? – glaube ich nicht, außer das sich die Armee selbst bekämpft hätte.
    Erdogan ist, meiner Auffassung nach, gar nicht so unbeliebt im Land und hätte, weil schon lange als Politiker dabei, gewusst was man dagegen unter nimmt.
    Eine ähnliche Situation gab es mal 1977, die Soldaten waren überall präsent, Revolte der Studenten in Izmir, Ankara und Istanbul. Hier wollte man den Studenten alle Schuld zu weisen.

  • TeufelX sagt:

    Ich kenne mich in türkischer Innenpolitik leider wenig aus, die Frage ist doch: Was möchten die Menschen in der Türkei, inwieweit werden die Ideen von Kemal Atatürk von 1923 heute noch beachtet?
    Das Militär, soviel ich weiß, möchte sich als Bewahrer der Staatsgründungsideen betrachten.
    Es kann aber nicht soweit gehen, islamischen, halb islamistischen Kräften Waffen unterzuschieben, das beschädigt nicht nur, das kommt in dem Falle einer Teildemontage gleich.
    Als Regulativ hat sich damit das türkische Militär auf Jahre selbst ins Abseits gedrängt.

  • Yen sagt:

    Ein weiterer Grund, warum die Türkei nicht in die EU gehört…

  • Karl sagt:

    so unrecht hast du nicht-aber was kommt kann man nicht verhindern.
    denn noch denke ich das die türkei wo sie in der nato ist-
    so auch nötig ist in der EU- sie kann die brücke zur verständigung sein zu anderen molemen staaten. und wirtschaft.
    meine ein besserer kreislauf der nachfrage.
    das es allen zu gute kommen könnte.

  • Szukie sagt:

    Jedes Mittel wäre recht um einen Umbruch durchzusetzen schade das es nicht geklappt hat

  • whyskyhi sagt:

    nein



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